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Leserbrief zum Artikel Militarismus: Kriegsspiele vor Siko vom 13.02.2020:

Versuchung Privatmacht

Zum Thema: Unter dem Titel »Westlessness« widmet sich der Munich Security Report (MSR) in diesem Jahr der gegenwärtigen Krise der Westzivilisation. Auf der »Siko« in München werden dieses Unbehagen und die wachsende Unsicherheit über die Zukunft der westlichen Machtstellung spürbar. Es bleibt unklar, inwieweit der Westen eine Strategie für die sich abzeichnende Ära der Großmachtrivalität finden wird. Wir erleben einen Epochenbruch, bei dem sich die Westära zu Ende neigt und die Umrisse eines neuen Zeitalters bisher kaum in Ansätzen erkennbar scheinen. Wie weit und wer kann und muss sich für den Erhalt der heutigen Weltwirtschaftsordnung einsetzen, das ist hier die Frage! Wenn die Welt weniger westlich wird, entwickelt sich dann auch der Westen selbst weniger liberal? Fakt ist: Die Sicherheitskonferenz ist eine Stiftung und privat organisiert und keine offizielle Regierungsveranstaltung, an der Finanzierung beteiligt sich jedoch auch die Bundesregierung. Eine Stiftung ist eine Einrichtung, die mit Hilfe eines Vermögens einen vom Stifter festgelegten Zweck verfolgt. Herr Ischinger, der sein Geschäftskapital einbrachte, ist Vorsitzender des Stifterkreises, der Freistaat Bayern beteiligt sich mit einer Million Euro, und der Bund wird sich mit zwei Millionen Euro beteiligen. Privatmacht scheint die stärkste Versuchung auf Erden zu sein. Irreführend ist bei der »Siko«, dass es hier um die Sicherheit und um den Machterhalt der Anwesenden, meist Privatakteure, geht und nicht um allgemeinen Frieden und Sicherheit für alle! Die Machtpolitik, die auf der Konferenz betreiben wird, ist nur der diplomatische Name für das Gesetz des heutigen globalen »Weltdschungels«.
Istvan Hidy, Stuttgart
Veröffentlicht in der jungen Welt am 19.02.2020.
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