Leserbrief zum Artikel Mietendeckel in Berlin: Jeder für sich allein
vom 30.01.2020:
Mietendeckel lässt Häuser verfallen
Mit der Mietendecklung versucht der Berliner Senat ein Problem in den Griff zu bekommen, das systeminhärent ist. Solange die Vermietung von Wohnraum ein Mittel ist, um Gewinn zu erzielen, und Gewinnerzielung ist das eigentliche Ziel einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung, kann niemandem verweigert werden, dieses Mittel in dieser Gesellschaftsordnung zu nutzen. Wer eine Mietdecklung durchsetzen will, muss den Kapitalismus abschaffen. Davon haben sich aber leider auch schon Die Linken verabschiedet. Wohin eine Mietendecklung führt, hat die DDR gezeigt. Die zulässigen Mieten, die die privaten Vermieter damals erheben durften, deckten noch nicht einmal die Kosten für die allernötigsten Sanierungsarbeiten. Die Häuser verrotteten! Jeder, der in der DDR in der traurigen Situation war, ein Mehrfamilienhaus zu besitzen, weiß ein Lied davon zu singen. Der Zustand der Baustruktur in der DDR zur Wendezeit zeigt deutlich, wohin eine Mietendecklung führt. Die Mietpreisdecklung in Deutschland wurde bereits während der Nazizeit 1936 eingeführt, um die minderbemittelten NS-Schichten bei der Stange zu halten. Der Berliner Senat sollte sich schämen, aufbauend auf diesem historischen Beispiel noch einmal dieses politische Experiment zu wiederholen. Die Berliner Politiker sind offensichtlich keine lernfähigen Systeme. Schlimm!