junge Welt: Jetzt am Kiosk!
Gegründet 1947 Mittwoch, 8. Mai 2024, Nr. 107
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
junge Welt: Jetzt am Kiosk! junge Welt: Jetzt am Kiosk!
junge Welt: Jetzt am Kiosk!

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Mietendeckel in Berlin: Jeder für sich allein vom 30.01.2020:

Mietendeckel lässt Häuser verfallen

Mit der Mietendecklung versucht der Berliner Senat ein Problem in den Griff zu bekommen, das systeminhärent ist. Solange die Vermietung von Wohnraum ein Mittel ist, um Gewinn zu erzielen, und Gewinnerzielung ist das eigentliche Ziel einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung, kann niemandem verweigert werden, dieses Mittel in dieser Gesellschaftsordnung zu nutzen. Wer eine Mietdecklung durchsetzen will, muss den Kapitalismus abschaffen. Davon haben sich aber leider auch schon Die Linken verabschiedet. Wohin eine Mietendecklung führt, hat die DDR gezeigt. Die zulässigen Mieten, die die privaten Vermieter damals erheben durften, deckten noch nicht einmal die Kosten für die allernötigsten Sanierungsarbeiten. Die Häuser verrotteten! Jeder, der in der DDR in der traurigen Situation war, ein Mehrfamilienhaus zu besitzen, weiß ein Lied davon zu singen. Der Zustand der Baustruktur in der DDR zur Wendezeit zeigt deutlich, wohin eine Mietendecklung führt. Die Mietpreisdecklung in Deutschland wurde bereits während der Nazizeit 1936 eingeführt, um die minderbemittelten NS-Schichten bei der Stange zu halten. Der Berliner Senat sollte sich schämen, aufbauend auf diesem historischen Beispiel noch einmal dieses politische Experiment zu wiederholen. Die Berliner Politiker sind offensichtlich keine lernfähigen Systeme. Schlimm!
Hans-Peter Hoffmann