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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Hongkong: US-Kriegsschiffe aus Hongkong abgewiesen vom 15.08.2019:

Hochgradig irrwitzig

Ich finde es genauso verbrecherisch, wie als die Nazis im Volkssturm 14-, 15- und 16jhrige sinnlos in letzter Minute verheizten, wie hauptsächlich Jonny Lai, aber auch US-Offizielle oder andere westliche Dienste mindestens 30.000 Hongkong-Jugendliche für ein sinnloses Unterfangen opfern.
Hongkong lebt zu weit über 90 Prozent von Dienstleistungen: der Seehafen, der Flughafen, der internationale Tourismus (mindestens 80 Prozent der Touristen kommen aus Festlandchina), Banken, Versicherungen, Tochtergesellschaften chinesischer Firmen usw.
Das ist ein Ast, der a) relativ schnell durch Alternativen ersetzt werden könnte, b) eines einvernehmlichen sozialen Klimas bedarf usw. Diese Hooligans kommen mir vor wie ferngesteuerte Roboter, die aber im Unterschied zu Robotern offenbar kein ökonomisches Denken und eine Zerstörungswut haben, die rationell nicht nachvollziehbar ist.
Meinen deren Anführer echt, dass sie der VR China ihre sehr naiven – und seitens der Hintermänner zutiefst kriminellen Intentionen – Ziele aufdrücken können? Diese Jugendlichen haben offenbar einen erbärmlichen Geschichts- und Politikunterrricht gehabt.
Was da läuft, ist hochgradig irrwitzig. Psychopathisch.
Sie untergraben auch demokratische Spielregeln, die ihnen diese Aktionen ermöglichten.
Wenn Cathay Pacific jetzt die Mitarbeiter auffordert, sich von diesem Wahnsinn fernzuhalten, dann hat das einen tiefen finanziellen Hintergrund. 78 Millionen US-Dollar Verluste fuhr die Aeronautik Hongkongs durch die zwei Tage dauernde Besetzung des Flughafens ein. Ein Großteil dieses Betrages ging zu Lasten des Platzhirsches Cathay Pacific!
Andere Unternehmen werden folgen.
Wenn festlandchinesische Touristen ganz ausbleiben (die Touristenzahlen sind bereits im freien Fall), dann können viele Restaurants, Läden usw. dicht machen.
Hongkong steht möglicherweise vor einer selbst produzierten Massenarbeitslosigkeit!
Achim Lippmann
Veröffentlicht in der jungen Welt am 16.08.2019.