Leserbrief zum Artikel Grüne: Der grüne Biedermann
vom 01.07.2019:
So what?
Und nun? Ratlosigkeit bleibt wie bei fast allen Schriften der MG (meist lang, verschwurbelt, ohne praktische Handlungsvorschläge) zurück. So auch bei den beiden Themenseiten »Der grüne Biedermann« in der jW vom 1.7.2019 von Theo Wentzke, Redakteur der Zeitschrift Gegenstandpunkt. Das Kretschmann im KBW war, die Grünen mit gründete, nun erster Ministerpräsident dieser Partei ist, in Baden-Württemberg gewählt und inthronisiert wurde, dort, wo er auch geboren wurde und aufwuchs, all dies, was viele schon vorher wussten, erfahren wir. Kretschmann ist konservativ, lobt das Regime und die Wirtschaftsordnung hier zu Lande. »So what?« würde auch F. J. Degenhardt fragend singen. Dass er sich »bodenständig« gibt und mit Leberkäswecken (für Nichtschwaben: Brötchen mit dünn geschnittener Leberkäsewurst belegt) seinen Geburtstag feiert, gerne in der »Natur« ist – warum nicht? Es zeichnet doch die meisten Grünen aus, das sie oft ein »Bekenntnis zur Heimat« abgeben, viel versprechen, fast nichts halten (können) und unsere Wirtschaftsordnung, den Kapitalismus, nicht als wichtige Ursache/Quelle der Naturzerstörung und der Deprivation der Menschen sehen. Ausbeutung, was ist Ausbeutung? All dies aber sollten wir (behutsam) den Wählerinnen und Wählern der Grünen sagen. Dazu brauchen wir keine Klobürste in der Hand, wie Kretschmann auf dem Foto im inkriminierten Artikel, aber wir brauchen auch keine solchen Artikel.