Leserbrief zum Artikel Klimabewegung: Immer wieder freitags
vom 10.05.2019:
Erstaunliche Plattheiten
Christian Stache wirft »Fridays for Future« vor, der »Vorschlag der CO2-Steuer« befürworte »ausdrücklich die Inwertsetzung der Natur«. Das ist m. E. unzutreffend. Sicherlich bedeutet der Emissionshandel, wie er von der Bundesregierung und der Industrie favorisiert wird, eine Inwertsetzung von Natur: Verschmutzung (Emission) wurde zu einem Recht, Verschmutzungsrechte wurden verteilt und diese Rechte auf CO2-Emission handelbar gemacht. Das ist Inwertsetzung! Nicht aber die Besteuerung von CO2-Emissionen. Besteuerung ist eine monetäre Bestrafung von Verschmutzungshandlungen. Bei den Bußgeldern für Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung redet doch auch keiner von »Inwertsetzung des Straßenverkehrs«. Steuern und Strafgelder für Handlungen festzusetzen bedeutet gerade nicht deren Inwertsetzung. Inwertsetzung im Straßenverkehr passiert mit der Privatisierung von Straßen oder ihrer Erhaltung. Wie alle Begriffe sollte auch der von der »Inwertsetzung von Natur« differenziert gehandhabt werden!
Zweitens bezieht sich Stache positiv auf die »Antikapitalistische Plattform in FFF«. Wer sich diese anschaut, wird erstaunliche Plattheiten finden, wie sie dem Sprachgebrauch der MLPD und ihrer »Umweltgewerkschaftx nicht unähnlich sind. Dort heißt es u. a.: »Auf der einen Seite bilden führende Politiker*innen und Wirtschaftsbosse die herrschende Klasse.« Das ist unzutreffend; in der marxistischen Analyse der politischen Ökonomie des Kapitels sind die beiden Hauptklassen Kapital und Arbeit. Und Kapitel meint: Eigentum an Produktionsmitteln, nicht die Verwaltung derselben in Politik und Unternehmen durch »Politiker*innen und Wirtschaftsbosse«, wie es in der Plattform heißt. Es sind wesentlich die Eigentümer der Produktionsmittel, die »ein Interesse an der Maximierung ihres Profites und am Fortbestehen des Systems« haben – natürlich neben allen Nutznießern dieser Profite im Management, in der Produktion und in den Innovationsabteilungen (Forschung und Entwicklung). Und woher mag im Text der Plattform die folgende Erlösungshoffnung stammen: »Sobald sich die Arbeiter*innenklasse in ihrer Vielfalt vereinigt – über Grenzen und Unterschiede hinweg –, wird ihr Kampf für eine neue Welt erfolgreich sein«?
Die Behauptung, hinter der »Antikapitalistische Plattform in FFF« würden »Aktivisten aus 31 Ortsgruppen« stehen, ist jedenfalls auf http://changeforfuture.cf/ nicht nachvollziehbar, dort werden einfach Städtenamen aneinandergereiht. Eine E-Mail von mir an die angegebene Kontaktadresse changeforfuture.de@gmx.de ist seit drei Wochen unbeantwortet.
Zweitens bezieht sich Stache positiv auf die »Antikapitalistische Plattform in FFF«. Wer sich diese anschaut, wird erstaunliche Plattheiten finden, wie sie dem Sprachgebrauch der MLPD und ihrer »Umweltgewerkschaftx nicht unähnlich sind. Dort heißt es u. a.: »Auf der einen Seite bilden führende Politiker*innen und Wirtschaftsbosse die herrschende Klasse.« Das ist unzutreffend; in der marxistischen Analyse der politischen Ökonomie des Kapitels sind die beiden Hauptklassen Kapital und Arbeit. Und Kapitel meint: Eigentum an Produktionsmitteln, nicht die Verwaltung derselben in Politik und Unternehmen durch »Politiker*innen und Wirtschaftsbosse«, wie es in der Plattform heißt. Es sind wesentlich die Eigentümer der Produktionsmittel, die »ein Interesse an der Maximierung ihres Profites und am Fortbestehen des Systems« haben – natürlich neben allen Nutznießern dieser Profite im Management, in der Produktion und in den Innovationsabteilungen (Forschung und Entwicklung). Und woher mag im Text der Plattform die folgende Erlösungshoffnung stammen: »Sobald sich die Arbeiter*innenklasse in ihrer Vielfalt vereinigt – über Grenzen und Unterschiede hinweg –, wird ihr Kampf für eine neue Welt erfolgreich sein«?
Die Behauptung, hinter der »Antikapitalistische Plattform in FFF« würden »Aktivisten aus 31 Ortsgruppen« stehen, ist jedenfalls auf http://changeforfuture.cf/ nicht nachvollziehbar, dort werden einfach Städtenamen aneinandergereiht. Eine E-Mail von mir an die angegebene Kontaktadresse changeforfuture.de@gmx.de ist seit drei Wochen unbeantwortet.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 13.05.2019.