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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Putschversuch in Venezuela: Guaidós Zeit läuft ab vom 06.02.2019:

Erpressung statt Humanität

Nachdem tagelang in den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten der BRD die Putschversuche der USA in Venezuela von Regierungsseite verteidigt bzw. für Recht erklärt worden waren, trat nun urplötzlich auf allen Sendern in dieser Sache Funkstille ein. Venezuela kam in den bundesdeutschen Nachrichten – gleichsam verordnet – nicht mehr vor. Was war geschehen? Da anscheinend die amerikanische Marionette Guaidó keinen Zulauf mehr bekam und das Militär nicht zum Überlaufen bereit war, hatte der selbsternannte »Präsident« seine Schuldigkeit getan, und man ging zu einer anderen Taktik über: Wenn man das Militär nicht gewinnen kann, versucht man es mit dem Volk. Die sogenannte Lima-Gruppe stellt »Hilfsgüter« für Venezuela bereit; damit will man sich aber keineswegs verausgaben, die dafür veranschlagte Summe ist lächerlich gering im Vergleich mit den staatlichen Sozialausgaben. Die deutsche Bundesregierung, die stets einen Fuß in der Tür hat, wenn es etwas zu verteilen gibt, macht es bescheiden: Sie stellt fünf Millionen Euro in Aussicht. Alle diese »Hilfsangebote« sind verlogen und zynisch angesichts der jahrelangen Sanktionen, die das Land in eine ständig schlechtere ökonomische Lage bringen, auch die Manipulation des Ölpreises trägt dazu bei. Das Volk Venezuelas weiß aber sehr wohl, was bei einem Regime-Change auf dem Spiel stünde, es lässt sich nicht erpressen, nicht durch Drohungen, nicht durch Sanktionen oder sogenannte »Hilfsgüter«. Das zeigt – bis jetzt – die riesige Menschenmenge, die für den gewählten Präsidenten Nicolás Maduro am 2. Februar auf die Straße ging (…).
Eva Ruppert, Bad Homburg
Veröffentlicht in der jungen Welt am 07.02.2019.