Leserbrief zum Artikel Hochschulfinanzierung: Facebook lässt forschen
vom 26.01.2019:
Wessen Uni ist die Uni?
Wessen Uni ist die Uni?
Zu jW vom 26.1.: »Facebook lässt forschen«
Etwas hat mich in dem ansonsten informativen Beitrag von Ralf Wurzbacher über die Kooperation von Facebook mit der TU München doch irritiert. Er spricht in diesem Artikel von einem »guten Ruf«, »einer der besten Hochschulen Deutschlands« und einer »Vorzeigeuni«. Aber bei wem hat diese einen guten Ruf? Doch wohl beim Klassenfeind, denn für kritische Sozialforschung ist die TUM wohl nicht bekannt, sondern als Teil des »Elitenetzwerks Bayern« eher für ihre Wirtschaftsnähe, ein exzessives Einwerben von Drittmitteln und ein gutes Abschneiden in Rankings von Bertelsmann bis Focus. Es geht an der TUM um »Förderung von unternehmerischen Talenten«, »Businessplan-Seminare«, »Gründungsberatung», »Entrepreneurship«, also neudeutsch für Unternehmergeist und neue Geschäftsmodelle, u. a. gesponsert von der BMW-Oligarchin Susanne Klatten, die auch dem Hochschulrat angehört, sprich hier wird Führungsnachwuchs für das Kapital ausgebildet.
Insofern ist es nur folgerichtig, dass die TUM im Jahr 2017 den Big Brother Award erhalten hat, eine Negativauszeichnung für die Verletzung des Datenschutzes, als die Daten der StudentInnen von Onlinekursen (MOOC) über einen Privatanbieter kommerziell verwertet wurden. »Das langfristige Geschäftsmodell von solchen ›Bildungsanbietern‹ besteht darin, dass die Studierenden durch die Verträge von Coursera nicht die ›Kunden‹ des Onlinebildungsangebotes sind, sondern das Produkt, das verkauft wird«, so die Begründung seinerzeit. Facebooks Geschäftsmodell, bei dem die Nutzerdaten an Werbeagenturen verkauft werden, basiert auf kontinuierlicher Ausspähung der Nutzer. Insofern arbeitet zusammen, was zusammengehört.
Zu jW vom 26.1.: »Facebook lässt forschen«
Etwas hat mich in dem ansonsten informativen Beitrag von Ralf Wurzbacher über die Kooperation von Facebook mit der TU München doch irritiert. Er spricht in diesem Artikel von einem »guten Ruf«, »einer der besten Hochschulen Deutschlands« und einer »Vorzeigeuni«. Aber bei wem hat diese einen guten Ruf? Doch wohl beim Klassenfeind, denn für kritische Sozialforschung ist die TUM wohl nicht bekannt, sondern als Teil des »Elitenetzwerks Bayern« eher für ihre Wirtschaftsnähe, ein exzessives Einwerben von Drittmitteln und ein gutes Abschneiden in Rankings von Bertelsmann bis Focus. Es geht an der TUM um »Förderung von unternehmerischen Talenten«, »Businessplan-Seminare«, »Gründungsberatung», »Entrepreneurship«, also neudeutsch für Unternehmergeist und neue Geschäftsmodelle, u. a. gesponsert von der BMW-Oligarchin Susanne Klatten, die auch dem Hochschulrat angehört, sprich hier wird Führungsnachwuchs für das Kapital ausgebildet.
Insofern ist es nur folgerichtig, dass die TUM im Jahr 2017 den Big Brother Award erhalten hat, eine Negativauszeichnung für die Verletzung des Datenschutzes, als die Daten der StudentInnen von Onlinekursen (MOOC) über einen Privatanbieter kommerziell verwertet wurden. »Das langfristige Geschäftsmodell von solchen ›Bildungsanbietern‹ besteht darin, dass die Studierenden durch die Verträge von Coursera nicht die ›Kunden‹ des Onlinebildungsangebotes sind, sondern das Produkt, das verkauft wird«, so die Begründung seinerzeit. Facebooks Geschäftsmodell, bei dem die Nutzerdaten an Werbeagenturen verkauft werden, basiert auf kontinuierlicher Ausspähung der Nutzer. Insofern arbeitet zusammen, was zusammengehört.