Leserbrief zum Artikel Diskussion: »Der Lack ist ab«
vom 14.01.2019:
Wer lebt verkehrt?
Eine insgesamt spannende und sehr gute RLK-Konferenz. Unerträglich der fläzige und arrogante Auftritt von Ulrich Maurer. Er freut sich, wenn »Menschen die Kraft aufbringen, sich zu wehren und nicht verkehrt zu leben«. Einfache Erkenntnisse »kann man ja nur haben, wenn es zur Auseinandersetzung kommt, wenn sich Menschen in Kämpfe begeben«; doch wenn das mal passiert, hat er Grund zur Freude, und er und seine Partei sind dann dazu da, Solidarität zu zeigen. Umgekehrt gefragt: Was tun er und seine Sorte dafür, den Menschen, die in immer größerer Zahl durch die Verhältnisse zu Boden getreten werden, auf die Beine zu helfen, sie in Kämpfe zu integrieren? Dazu wäre nötig, dass seine Partei zuerst mal kämpft und dann die üppigen Einnahmen ihrer Parlamentarier auf ein verbindliches und anständiges Maß zurechtstutzt, um die Gelder in die Mobilisierung derjenigen zu investieren, denen er indirekt die Schuld an der gegenwärtigen Flaute im Klassenkampf zuschreibt. Haben er und seine Kaste überhaupt noch eine Beziehung zur Realität? Nein, er lebt verkehrt! (...)
Veröffentlicht in der jungen Welt am 15.01.2019.