Leserbrief zum Artikel Palmöl: Rodungen für Kekse
vom 11.12.2018:
Mehr Handlungsorientierung
Noch immer fehlt der linken Presse die Handlungsorientierung. Deshalb möchte ich ein paar Beispiele geben, was man konkret tun kann. So führt zum Beispiel Greenpeace Deutschland derzeit Klimaklagen durch. Auch in Kolumbien haben 25 Jugendliche das Umweltministerium verklagt. Im Pariser Klimavertrag war festgeschrieben worden, dass sich Rodungen und Wiederaufforstungen die Waage halten müssen. Das war dort nicht der Fall, daher siegten die Jugendlichen vor Gericht, das im April 2018 verfügte, die Regierung müsse einen entsprechenden Aktionsplan vorlegen und umsetzen. In Südafrika wurden – bei der Planung eines Kraftwerks – die globalen Folgen nicht berücksichtigt. Die Umweltschutzorganisation Earth Life klagte. Das Gericht verfügte, dass vor der Genehmigung ein Bericht zum einfluss des Projekts auf den Klimawandel angefertigt werden musste. Und weil in den Niederlanden der CO2-Ausstoß nicht gesenkt wurde, klagte die Urgenda-Stiftung. Die Regierung muss nun den CO2-Ausstoß bis 2020 um 25 Prozent senken. Das sind konkrete Beispiele, wie man einen echten Wandel herbeiführen kann. Man muss die Regierung beim Wort nehmen und sie an ihren Taten messen. Eine weitere Möglichkeit sind zum Beispiel Petitionen. Jeder kann eine Petition an den Deutschen Bundestag, Petitionsausschuss, Platz der Republik 1, 11011 Berlin senden. Man kann auch auf lokaler Ebene, im Ort, Bezirk oder Land tätig werden. Auch der Austausch von Aktivitäten ist wichtig. Darüber muss die Presse berichten.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 11.12.2018.