Leserbriefe

Es ist Zynismus und Unmenschlichkeit pur, wenn – laut ausführlichem Bericht des Solinger Tageblattes vom 18. August 2018 – die Schiffe der Bundesmarine (z. Zt. die »Mosel«, ab September die »Augsburg«) zum Flottenverband der EU-Mission »Operation Sophia« zählen und sich bewusst nicht um die Rettung von Flüchtlingen in Seenot kümmern. Sie überlassen dies gänzlich privaten Rettungsschiffen und letztlich der libyschen »Küstenwache«, die von europäischen Hafenstädten abgewiesene Flüchtlinge nach Libyen zurückbringt, um sie dort einzusperren oder – in letzter Zeit eine beliebte Beschäftigung – mitten in der Wüste dem Tod auszusetzen. Und die zuständige EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini? Sie feierte es Mitte Juli als Erfolg, dass mit Hilfe der EU und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 28.000 Migranten, von Libyen kommend, in ihre Heimatländer zurückgeführt worden seien; »freiwillig«. Wieso wird sie nicht mitten in der Wüste ausgesetzt, um über ihren inneren Schweinehund nachzudenken; freiwillig würde sie das vermutlich nie tun.