Leserbrief zum Artikel : Angst vor Kontrollverlust
vom 09.08.2018:
Hirn gefordert
Den Einwänden von Kissinger ist weitgehend zuzustimmen, und zwar ungeachtet seiner sonstigen Rollen. Es scheint mir eher bemüht, dass Autor Thomas Wagner dessen Bedenken gegen unkontrollierbar werdende sogenannte künstliche Intelligenz (KI) damit abtut, Kissinger argumentiere »aus der Sicht der herrschenden Klasse«. Machen wir uns nichts vor, subtile implizite Anreizsysteme werden die Nerds schon dazu bringen, dass die existierenden und auch künftige KI-Systeme nicht die Machtfrage stellen. Wirklich gefährdet sind hingegen alle nichtherrschenden Klassen, denn eigene, hirnliche Intelligenz wäre das Mittel der Schwachen, und um die zu entwickeln, braucht es Zeit und Geduld und Erfahrungen und nicht das Ausgeliefertsein unter KI.