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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Fehlplanung: Missglückter Kapitalexport vom 23.06.2018:

Generalplan Ost 2.0

Die schwere Wirtschaftskrise in der Ukraine war nicht nur voraussehbar, sie wurde sogar schon vor dem völkerrechtswidrigen Naziputsch von Merkels Beratern öffentlich angekündigt: »Trotz der langfristigen Vorteile für beide Seiten birgt die Umsetzung des Abkommens kurzfristig scharfe und zum Teil sozial äußerst schmerzhafte Anpassungen.« (DGAP)
»Mit einer Öffnung der Märkte wären enorme Anpassungskosten angefallen und die Arbeitslosenzahlen in die Höhe geschnellt. Damit wären innerhalb eines Jahres die Zustimmungsraten zu einer Integration mit der EU und zu Präsident Janukowitsch massiv gesunken.« (DGAP)
Durch diese Politik der verbrannten Erde wird mit voller Absicht einer der wichtigsten Handels- und Bündnispartner Russlands dauerhaft zerstört und wieder in eine von Nazis terrorisierte Rohstoffkolonie verwandelt. Als Vorbild dienen den deutschen Revanchisten offenbar wieder die »Richtlinien für Wirtschaftsorganisation Ost« vom 23. Mai 1941: »Unsere Aufgabe, Russland wieder arbeitsteilig in Europa einzubeziehen, bedeutet zwangsläufig die Zerreißung des jetzigen wirtschaftlichen Gleichgewichts innerhalb der UdSSR. Es kommt also unter keinen Umständen auf eine Erhaltung des Bisherigen an, sondern auf eine Abkehr vom Gewordenen und Einbeziehung der Ernährungswirtschaft Russlands in den europäischen Rahmen. Daraus folgt zwangsläufig ein Absterben sowohl der Industrie wie eines großen Teils der Menschen in den bisherigen Zuschussgebieten.«
Die BRD-Kriegsdoktrin forderte bereits 1992 mal wieder, »die osteuropäischen Völker zu integrieren«. Schäuble und Lamers verlangten 1994: »Ein stabilitätsgefährdendes Vakuum, ein Zwischen-Europa darf es nicht wieder geben.«
Quellen:
dgap.org/de/think-tank/publikationen/dgapstandpunkt/ueber-vilnius-hinaus-denken
zeitschrift-ip.dgap.org/de/ip-die-zeitschrift/archiv/jahrgang-2014/januar-februar/verkalkuliert-vilnius
wigbertbenz.wordpress.com/2009/10/31/russlandfeldzugin-wissenschaft-und-unterricht/
Michael Schmidt