Leserbrief zum Artikel Weltwirtschaft: Ins eigene Knie geschossen
vom 21.06.2018:
Alles fließt
Der Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg hat vieles sehr richtig dargestellt. Im Sojakonsum steht China an erster Stelle mit 50 Prozent des weltweiten Konsums. Donald Trump betreibt da ein Konjunkturprogramm für die Landwirtschaft Brasiliens, Argentiniens und Paraguays. Und auch linke Regierungen in Bolivien und Venezuela könnten den Sojaanbau forcieren. Aber es gibt noch andere Geräusche, die noch mehr schmerzen dürften. Der US-Dollar – der Greenback – als fast religiöses Papierchen, dass die US-Amerikaner mehr anbeten als Jesus Christus. Der chinesische Renminbi (RMB) ist momentan nach dem Dollar und dem Euro die Währung Nummer drei. Die Volksrepublik könnte zumindest alle Rohstoffimporte mit RMB bezahlen, was ihr legitimes Recht ist und den ausländischen Verkäufern eine härtere Währung in die Hand gibt. Man kann die Investitionen in die Staatsschulden der USA drastisch abschmelzen. Also den Handelskrieg in einen Finanzkrieg eskalieren lassen, der wesentlich mehr, chaotischere und auch inflationäre Turbulenzen in den USA anrichten könnte. Und China im Finanzbereich auf den Platz katapultiert, der der chinesischen Wirtschaft zusteht! Die Cons in der US-Administration haben viel in der Zeit unter Bush gelernt. Aber das ist mehr als zehn Jahre her, und die heutige VR China ist viel robuster und bedeutsamer als die in der Zeit 2001–2009. Auch als Konservativer sollte man lernen und nicht gottesgläubig »ewigen« Wahrheiten vertrauen! Time is changing oder in Griechisch: Panta rhei!