Leserbrief zum Artikel Jagdszenen: »Treudeutsch, aber kein Nazi«
vom 28.02.2018:
Angst ums Leben
Als junger Linker auf dem Land, dazu noch in MV, kenne ich solche Geschichten nur zu gut. Es grenzt an ein Wunder, dass mir persönlich noch nichts zugestoßen ist, wobei ich mittlerweile aber damit rechne, dass es jederzeit passieren kann … Ich habe aber viele Freunde, die schon übel zugerichtet und bedroht wurden. Es ist ein Jammer, dass man als Linker auf dem Land Sorge um sein Leben haben muss. Das Dilemma ist ja, dass man nichts tun kann, solange noch nichts passiert ist, man muss erst kassieren, damit eingegriffen wird, vorher ist nichts zu machen. Deshalb ist es um so wichtiger, dass nicht alle Genossen nach Berlin oder in irgendwelche Städte gehen, wir brauchen Organisatoren auf dem Land. Na ja, man kann nur selber weitermachen und sich nicht beirren lassen.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 03.03.2018.