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Leserbrief zum Artikel Porträt: Qualifizierte des Tages: Merkels Minister vom 26.02.2018:

Schlimmste Erwartungen

An der Qualifizierung der Ministerriege der Kanzlerin müssen wir keinerlei Zweifel hegen.
Das trifft mit größter Wahrscheinlichkeit ebenso auf jene »Auserwählten« der SPD zu, die nach einem »Wahlakt« höchster parteilicher Demokratie als Minister in die »Groko« ziehen. Ihre einzige und wichtigste Qualifizierung, wie sie erwartet wird, ist umfassendes marktgerechtes Denken, Verhalten und Abstimmen. Sozial ist, was Arbeit schafft; damit hat sich Politik noch immer ein gutes Gewissen zurechtgeredet, den Wählern weisgemacht und sich den Herrschenden von Kapital und Wirtschaft stets heiß empfohlen. Jede Schweinerei schönreden, die Kapitallogik begreifen und vorbeten können, jedes Almosen zu historischer Sozialleistung erklären, das ist als Qualifikation ausreichend. Gut, markant, nett aussehen, daherkommen und rhetorisch in vielen Talkrunden brillieren macht sich zudem gut.
Warum junge Welt auch fehlende Ostminister beklagt, ist unbegreiflich. Welche gesicherte Erkenntnis besagt, dass Ostminister ganz andere soziale Eignung und Qualifizierung haben? Ähnlich verhält es sich mit geheuchelter finanzieller Untergangsstimmung, wenn die SPD in das Finanzministerium einzieht. Unter welchen SPD-Regierungen und Finanzministern wurde alles das an Unsozialem und Umverteilung beschlossen, was Konservative noch heute Lobeshymnen abringt? Schlimmste Erwartungen sollten uns plagen!
Roland Winkler
Veröffentlicht in der jungen Welt am 02.03.2018.
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