Leserbrief zum Artikel Aufarbeitung: Wahrheitssuche
vom 12.01.2018:
Große Chemnitzer
Der im Film gezeigte Ex-VW-Vorstand Carl Hahn jr. ist seit dem 9. Juni 1994 Ehrenbürger der Stadt Chemnitz. Er setzte sich jüngst vehement dafür ein, dass sein Vater Carl Hahn sr. (einstiger Vorstand der Auto-Union Chemnitz, des Vorläufers von VW) durch einen der drei Chemnitzer Rotary Clubs im September 2017 zum »großen Chemnitzer« ernannt wurde. Unter den »großen Chemnitzern« befindet sich beispielsweise Stefan Heym.
Ab 1940 war die Auto-Union innerhalb weniger Jahre zum Rüstungsbetrieb mutiert und setzte unter den zuletzt etwa 50.000 Beschäftigten bis zu 40 Prozent Zwangsarbeiter sowie ab 1944 rund 3.600 KZ-Häftlinge ein.
Auf Anraten von Wissenschaftlern hat die Stadtverwaltung Chemnitz im November 2017 die Ehrung widerrufen und am 13. Dezember 2017 die »Hahn-Tafel« am Roten Turm entfernen lassen. Auf der Website des Rotary Clubs ist Carl Hahn sr. nach wie vor verzeichnet. (...)
Ab 1940 war die Auto-Union innerhalb weniger Jahre zum Rüstungsbetrieb mutiert und setzte unter den zuletzt etwa 50.000 Beschäftigten bis zu 40 Prozent Zwangsarbeiter sowie ab 1944 rund 3.600 KZ-Häftlinge ein.
Auf Anraten von Wissenschaftlern hat die Stadtverwaltung Chemnitz im November 2017 die Ehrung widerrufen und am 13. Dezember 2017 die »Hahn-Tafel« am Roten Turm entfernen lassen. Auf der Website des Rotary Clubs ist Carl Hahn sr. nach wie vor verzeichnet. (...)
Veröffentlicht in der jungen Welt am 12.01.2018.