Leserbrief zum Artikel Palästina: Versöhnung mit Hindernissen
vom 10.11.2017:
Sieg wäre Einigkeit
(…) Nicht die Hamas und die Fatah sind Feinde, der gemeinsame Feind heißt Israel. Als sich im Jahr 2014 schon einmal die Fatah und die Hamas zusammenschließen wollten und große Freude darüber bei der Bevölkerung in Gaza herrschte, begann Israel mit der Bombardierung des Gazastreifens. 50 Tage dauerte die Bombardierung vom 8. Juli 2014 an, und Gaza wurde in Schutt und Asche gebombt. Die Lebensbedingungen dort sind eine Katastrophe, und eigentlich gilt der Gazastreifen inzwischen als fast unbewohnbar. Gerrit Hoekman schreibt, die Hamas habe die Fatah 2007 aus dem Gazastreifen vertrieben. Die Hamas wurde demokratisch als stärkste Partei gewählt, die Bevölkerung dafür abgestraft, der Gazastreifen abgeriegelt und zur Strafe sanktioniert. Die Versöhnung ist von Israels Regierung nicht gewollt. (…) Es gibt zwischen Hamas und Fatah keinen »Sieger«, der Sieg wäre Einigkeit. Die Mutmaßungen über die verschiedenen bewaffneten Widerstandsgruppen werden vom Autor ungefiltert wiedergegeben und entsprechen in der Wortwahl ganz der bürgerlichen Presse (…). Ich würde mich freuen, wenn es diesmal wirklich zu einer Einigung kommen könnte, ohne dass die Bemühungen wieder zunichte gemacht werden. Die Palästinenser (…) müssen zusammenhalten, um zu überleben.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 15.11.2017.