Leserbrief zum Artikel Venezuela: Contras für Intervention
vom 21.08.2017:
Verzweifelte Contras
Venezuelas chavistische Regierung hat es nun wahrlich nicht nötig, Kämpfer der Hisbollah einzusetzen, um »den Volksprotest niederzuschlagen«. Seit den Wahlen zur Constituyente am 30. Juli, der Absetzung und Flucht der zur Rechten übergelaufenen, korrupten Generalstaatsanwältin Ortega Díaz und erst recht der Ankündigung von Regionalwahlen im Oktober hat die rechte Gewalt in Venezuela so deutlich abgenommen, dass Maduro nicht einmal Milicianos einsetzen muss, geschweige denn irgendwelche ehemalige FARC-Kämpfer oder andere irreguläre Kräfte. In solchen Falschmeldungen äußert sich das verzweifelte Bestreben der ultrareaktionären Kräfte in Miami, die Situation anzuheizen, um den Arbeiterpräsidenten endlich loszuwerden und anschließend dann mit Kubas Revolutionären abzurechnen. Aber einen Rest von gesundem Menschenverstand hat Trump vielleicht doch noch, so dass er sich eher nicht in Abenteuer stürzen dürfte, die seinen schon wackelnden Stuhl noch wackliger machen.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 23.08.2017.