Nachschlag: Fremd zu Hause
Clara, Doktorandin der Philosophie an der Berliner Humboldt-Universität und Mutter einer Teenagerin, kehrt anlässlich des 60. Geburtstags ihrer Mutter in die Heimat zurück. Während in der Uckermark alles gleich geblieben ist, hat sich Claras Leben rasant verändert. Unsicher ist sie trotzdem. Ihre Doktormutter ist eine Tyrannin, die westdeutschen Kollegen sind, nun ja, Westdeutsche eben, und ihr Liebhaber, ein Student, will zuviel und versteht gar nichts. Der Clash zwischen Metropole und Provinz, zwischen Karriere und Arbeitsamt wird hier nicht überreizt, überstrahlt aber gleichzeitig alles. Fein fängt Annika Pinske, die wohl auch einen Teil ihrer eigenen Lebensgeschichte ins Drehbuch hineingeschrieben hat, die Fremdheit ein, die Clara in der ihr so vertrauten Umgebung zu Hause verspürt. Dabei agiert die Regisseurin äußerst zurückhaltend. Vieles wird nur angedeutet, und doch bleibt am Ende dieses kurzen wie kurzweiligen Films der Eindruck einer Frau, die sich durchsetzt. (row)
Tageszeitung junge Welt am Kiosk
Die besonderen Berichterstattung der Tageszeitung junge Welt ist immer wieder interessant und von hohem Nutzwert für ihre Leserinnen und Leser. Eine gesicherte Verbreitung wollen wir so gut es geht gewährleisten: Digital, aber auch gedruckt. Deswegen liegt in vielen tausend Einzelhandelsgeschäften die Zeitung aus. Überzeugen Sie sich einmal von der Qualität der Printausgabe. Alle Standorte finden Sie unter diesem Link.
Mehr aus: Feuilleton
-
»Nur die Fassade soll verändert werden«
vom 23.04.2024 -
Klare Kante
vom 23.04.2024 -
Gesellschaft (1)
vom 23.04.2024 -
Aufbruch nach Utopia
vom 23.04.2024 -
Vorschlag
vom 23.04.2024 -
Bravo, bitte!
vom 23.04.2024 -
Wem gehört das Land?
vom 23.04.2024