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Leserbrief zum Artikel Unwahrscheinliche Szenarien vom 31.08.2016:

Mahlstrom des Marktes

Dass hierzulande viele Lohnabhängige sich wünschen, »vor dem Mahlstrom des Marktes und der Konkurrenz geschützt zu werden«, haben die empirischen Untersuchungen des Soziologieprofessors Klaus Dörre ergeben (jW vom 27.7.2016). Darum müsste die Linkspartei dringend zum »Motor kapitalismuskritischer Bewegungen« werden, indem sie darlegte, dass der marktwirtschaftliche »Mahlstrom« durch einen ökonomischen Paradigmenwechsel stillgestellt werden könne: Wenn der Zweck der Produktionsweise nicht mehr die Vermehrung des investierten Unternehmergeldes ist, sondern es darum geht, die Bevölkerung planmäßig mit Gebrauchsgegenständen zu versorgen, wird es keinen marktwirtschaftlichen Mahlstrom mehr geben. Unterlässt es die Linkspartei allerdings weiterhin, die marktwirtschaftliche Produktionsweise fundamental zu kritisieren, dann landen die vom »Mahlstrom des Marktes und der Konkurrenz« bedrohten Lohnabhängigen bei den völkischen Bewegungen namens AfD und Pegida, weil die ihnen weismachen, dass ihre Probleme »mittels Flüchtlingsabwehr« zu lösen wären (Dörre, ebenda).
Franz Anger
Veröffentlicht in der jungen Welt am 31.08.2016.
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