Buchmesse Havanna 2012
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Sommer, Sonne, sozialistisch
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Im Roten Laden Friedrichshain
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Das Internetportal Cubadebate bietet seinen Lesern seit heute die Möglichkeit, das Buch "Nuestro deber es luchar" (Unsere Pflicht ist zu kämpfen) auf seiner Website zum freien Herunterladen an.
Das in Spanisch und Englisch zur Verfügung stehende pdf-Dokument enthält alle Wortbeiträge des mehr als neun Stunden währenden Austauschs des früheren kubanischen präsidenten Fidel Castros, den er auf dem "Treffen der Intellektuellen" am 10. Februar 2012 mit mehr als 100 Gästen aus 22 Ländern über die aktuellen politischen Herausforderungen führte.
Unter den Gästen waren auch Delegationsmitglieder des Berliner Büros Buchmesse Havanna, darunter auch der Tageszeitung junge Welt, deren Wortbeitrag sich ebenfalls in dem Dokument wiederfindet.
Am 14. und 15. März finden in mehren Städten weltweit parallel zueinander Präsentationen von "Nuestro deber es luchar" statt, unter anderem auch in Berlin (15.3., 19.30 Uhr, Karl-Liebknecht-Haus, Kleine Alexanderstr. 28, Konferenzsaal 1).
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Nachdem die Delgierten des Vorstands des Netzwerkes Cuba am 10. 2. an dem Treffen mit Fidel Castro teilnehmen konnten, fand bereits drei Tage später eine Zusammenkunft mit Angehörigen der Cuban 5 im traditionsreichen Haus der Völkerfreundschaft statt.
Sehr traurig sah Adriana Pérez aus. Sie hatte gerade einen Brief an ihren zu lebenslänglicher Strafe verurteilten Mann, Gerado Hernández, geschrieben. Es war ein Liebesbrief, denn am nächsten Tag wurde in ganz Cuba der Tag der Verliebten gefeiert. Wieder ein Valentinstag, an dem sie nicht zusammen sein konnten. Ihr Mann hat bisher auch keine Chance bekommen, seinen tödlich erkrankten Bruder im Krankenhaus zu besuchen, bevor es zu spät ist.
An dem Treffen nahm auch Olga Salanueva teil, die Frau von René Gonzalez. Der ist der Einzige der Cuban 5, der am 7. Oktober 2011 aus der Haft entlassen wurde, aber er darf weitere drei Jahre nicht nach Cuba ausreisen. Und seine Frau darf nicht zu ihm. Seit Jahren wird ihr ein Visum von der US-Regierung verweigert.
Auch die Mutter von Antonio Guerrero, Mirtha, war dabei. Sie ist 80 Jahre alt und erzählte voller Emotionen, wie schwer es für sie zu ertragen ist, über die lange Zeit nachzudenken, die ihr Sohn noch im Gefängnis verbringen soll. Und wie sie Hoffnung geschöpft hat, als die Richterin 2009 die Gerichtsurteile abändern und das Strafmaß reduzieren musste. Das hieß für sie, dass die US-Justiz doch auf internationalen Druck reagieren muss. Ihr macht es Sorgen, dass ihr Sohn in ein anderes Gefängnis verlegt wurde. Sie hat ein Visum für den Besuch beantragt, aber sie weiß nie, ob und wann ein Visum erteilt wird. Und richtig Gelegenheit, ihren Sohn in den Arm zu nehmen, hat sie dann auch bei solchen Besuchen nicht. Ein verstohlener Druck am Anfang und am Ende des Gesprächs unter Aufsicht muss reichen.
Als vierte Angehörige nahm Magali, die Mutter von Fernando González, am Gespräch teil. Alle vier betonten, wie wichtig die internationale Solidarität ist und dass sie den Papstbesuch nutzen wollen, um auf die missliche Situation ihrer Männer und Söhne hinzuweisen.
Die Vorstandsmitglieder des Netzwerkes Cuba erklärten, dass sie ihre Anstrengungen, den Fall der Cuban 5 in Deutschland bekannt zu machen, noch erhöhen werden – mit der Durchführung von Aktionen zum Tag des politischen Gefangenen am 17. März, mit der Unterstützung des internationalen Komitees und des nationalen Komitees der USA bei Anzeigen und Aktionswochen, mit medienwirksamen Aktionen und Pressearbeit und der Koordination der europäischen Solidaritätsarbeit auf dem Europatreffen der europäischen Solidaritätsgruppen im November 2012 in Berlin. Wir haben darauf hingewiesen, dass auf der jährlich stattfindenden Rosa-Luxemburg-Konferenz in diesem Jahr ein Solidaritätskonzert für die Fünf stattfand und ein Grußwort von René verlesen wurde. Benannt sei die Konferenz nach der berühmten deutschen Kommunistin, die auch jahrelang im Gefängnis saß und die schändlich ermordet wurde. Wir haben den Angehörigen auch mitgeteilt, dass die Partei Die Linke einen Antrag an den Deutschen Bundestag gestellt hat, sich für die Freilassung der Cuban 5 einzusetzen, aber dass die anderen Parteien nicht dafür stimmen werden. Zum diesjährigen Fest der Linken werden Irma González, Tochter von René, und Aili Labañino, Tochter von Ramon, auf Einladung der Partei Die Linke und der Rosa-Luxemburg-Stiftung nach Deutschland kommen, um auf die Situation ihrer Väter aufmerksam zu machen.Es ist an der Zeit, dass der US-Präsident Barack Obama von seinem Gnadenrecht Gebrauch macht. Um ihn daran zu erinnern, werden vom 17. – 22. April vor dem Kongress in Washington Aktionstage stattfinden. Prof. Norman Paech, Völkerrechtler und ehmaliger Bundestagsabgeordneter, wird die deutsche Solidaritätsbewegung in Washington vertreten und die von der Solidaritätsbewegung gesammelten Unterschriften für die Freilassung der fünf politischen Gefangenen übergeben. Wer Kontakte in die USA hat, kann sie nutzen, um auf die Aktion aufmerksam zu machen. Und eine gute Unterstützung wäre auch eine Spende auf das Konto Netzwerk Cuba e.V., Konto-Nr. 32333100, BLZ 10010010, Postbank Berlin, Verwendungszweck: cuban5
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Augrund vieler Nachfragen: Weitere Fotos von der XXI. Internationalen Buchmesse in Kuba und der Stadt Havanna. Zwei Bilderstrecken zeigen vor allem persönliche (Ein-)Blicke.
Über die weitere Arbeit des Büros Buchmesse werden die Diskussionen in den nächsten Monaten geführt. Havanna und Kuba bleibt die junge Welt aber weiterhin verbunden.
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Recuerdos - Das war unser Havanna im Februar 2012
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Das war unsere Buchmesse 2012 - Kleiner Rückblick
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Zum »Treffen der Intellektuellen für den Frieden und die Umwelt«, zu dem der frühere kubanische Präsident Fidel Castro am 10. Februar 2012 in den Palacio de Convenciones in Havanna etwa 120 Gäste einlud, waren auch Vertreter des Berliner Büro Buchmesse Havanna eingeladen: Heinz Langer, Botschafter der DDR in Kuba, Andreas Köhn, Fachbereichsleiter Kunst und Medien bei verdi Berlin-Brandenburg, Marion Leonhardt von der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba sowie Katja Klüßendorf von der Tageszeitung junge Welt.
Zu den deutschen Gästen zählten zudem Harri Grünberg, Frank Schwitalla und Brigitte Schiffler von der Delegation des Netzwerks Kuba, die sich ebenfalls gerade in Havanna aufhielten und neben der Buchmesse weitere Termine auf der Insel wahrnahmen.
Unter den geladenen Intellektuellen fanden sich bekannte Namen wie Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel, der Träger des angesehenen spanischen Literaturpreises Premio Cervantes, Sergio Pitol, die argentinische Publizistin Stella Calloni, der brasilianische Befreiungstheologe Frei Betto, die Journalisten Ignacio Ramonet und Atilio Borón oder der spanische Schriftsteller Santiago Alba.
Zahlreiche Gäste ergriffen das Wort. Als erster von ihnen sprach Ignacio Ramonet und kritisierte, daß das globale Mediensystem die Information zu einer reinen Ware gemacht und die Medien von tatsächlichen Inhalten entkleidet habe. Die Massenmedien seien heutzutage die ideologische Maschine der Globalisierung, denn sie helfen die Menschen glauben zu lassen, in der besten Gesellschaft zu leben.
In der Diskussion dazu wurden der lateinamerikanische Fernsehsender Telesur und die deutsche marxistische Tageszeitung junge Welt als wichtige Beispiele für Medien der Gegeninformation zur Propaganda der von kapitalistischen Konzernen beherrschten Massenmedien genannt.
Aus der deutschen Delegation meldete sich auch Harri Grünberg, Vorstandsvorsitzender des Netzwerks Kuba, zu Wort und plädierte für eine bessere Zusammenarbeit lateinamerikanischer und europäischer Intellektueller. An seinen Hinweis auf die junge Welt-Vertreterin unter den Gästen erinnerte sich Fidel Castro auch noch ein paar Stunden später und ließ sie kurz vor Schluß der Veranstaltung auf die Rednerliste setzen. Der Beitrag von Katja Klüßendorf ist im folgenden Video des kubanischen Fernsehens dokumentiert, übersetzt wird sie von Harri Grünberg. (jW)
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Angola ist Gastland 2013
Am Sonntag ist die kubanische Buchmesse zumindest in Havanna zu Ende gegangen. Die Ausstellung tourt in den kommenden Wochen nun durch die Provinzhauptstädte des Landes, damit auch die Menschen dort Zugang zu den Neuerscheinung der kubanischen Verlage haben. Die Präsidentin des Kubanischen Buchinstituts, Zuleica Romay, konnte bei der offiziellen Abschlußveranstaltung eine positive Bilanz ziehen. Insgesamt seien 270.000 Menschen in die Festung La Cabaña und zu den anderen Veranstaltungsorten in der kubanischen Hauptstadt gekommen. Mehr als 600.000 Bücher seien verkauft worden. Als Höhepunkte hob Romay das Treffen Fidel Castros mit mehr als 100 Intellektuellen aus aller Welt sowie die zahlreichen Kulturveranstaltungen der elf Karibikstaaten während der Messe hevor. Damit habe die »kubanische Fiesta des Buches« erneut eine Opposition gegen die »frivolen Werte der kapitalistischen Kulturindustrie« dargestellt.
Venezuelas Kulturminister Pedro Calzadilla sieht in der kubanischen Buchmesse eine Herausforderung. Die Veranstaltung auf der Cabaña sei einer der wichtigsten Räume für Kultur in Lateinamerika. Ihr habt die Latte sehr hoch gelegt, aber in Venezuela haben wir uns vorgenommen, diese Messe noch zu übertreffen«, kündigte er an.
Nachdem die kubanische Buchmesse in diesem Jahr den Kulturen der Karibik gewidmet war, soll 2013 Angola im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Das afrikanische Land pflegt seit dem gemeinsamen Kampf angolanischer und kubanischer Truppen gegen das südafrikanische Apartheidregime enge Beziehungen mit der Karibikinsel, und so zeigte sich die angolanische Kulturministerin Rosa Cruz da Silva sehr geehrt über die entsprechende Ankündigung Romays. Man habe eine »gemeinsame Geschichte«, die während der Buchmesse gepflegt werde, kündigte sie an. Ihr kubanischer Amtskollege Abel Prieto fügte hinzu, daß mit dem Ehrengastland Angola auch der afrikanische Einfluß auf die kubanische Literatur im kommenden Jahr einen besonderen Stellenwert haben werde.
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Kurz vorm Abschied: Noch einmal durch Havanna strolchen
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Kuba hält Kurs
Heute beschließen wir als Berliner Büro Buchmesse Havanna unsere Veranstaltungsreihe mit Heinz Langer, dem früheren Botschafter der DDR in Kuba - dort, wo sie auch am 13. Februar begann: in der einstigen Kommandantur Che Guevaras, einem der schönsten Vortragsäle auf der Cabaña.
»Die Zärtlichkeit der Völker«, ein Buch über die Beziehungen zwischen der DDR und Kuba, war Thema der ersten Veranstaltung gewesen. Viele Kubaner im Publikum erinnerten sich an die regen Handelsbeziehungen und an den kulturellen Austausch. Auch die Kubanische Buchkammer, die jährlich die Buchmesse ausrichtet, hat ihre Wurzeln in einer Initiative der DDR zur Kooperation im Verlagswesen in den frühen 60er Jahren.
Das Buch »Mit Bedacht, aber ohne Pause«, um das es heute geht, analysiert die Vorgeschichte des letzten Parteitages und den Prozeß der Entwicklung der verabschiedeten Leitlinien. Heinz Langer referiert nicht den Inhalt seines Buches. Denn das hieße, vor einem kubanischen Publikum Eulen nach Athen zu tragen, wie er sagt. Aber es ist ihm wichtig darzulegen, warum er dieses Buch geschrieben hat. Es soll einen Beitrag zu der bis in die Linke in Deutschland reichenden Diskussion leisten, ob Kuba seinen sozialistischen Weg verläßt.
Langer argumentiert, daß Kuba - wie seit Beginn der Revolution - an seinem Weg festhalte und es sich um eine Stärkung, eine Aktualisierung des Sozialismus handle. Er illustriert den breiten Diskussionsprozeß zu den Leitlininen in der kubanischen Gesellschaft, der in der BRD in Gesetzgebungsverfahren undenkbar sei.
Im Publikum wird rege diskutiert. Ein junger Mann will mehr Demokratie im Parlament, wobei nicht klar wird, was er darunter versteht. Daraufhin steht ein ältere Kubaner auf und sagt, daß er zum ersten Mal in seinem Leben ein Mikrofon ergreife. Über eine Million Kubaner hätten ihre Meinung zu den Leitlinien abgegeben, überall in den Betrieben und Barrios seien sie diskutiert worden. Dies sei die breiteste Einbeziehung der Menschen in einen solchen Prozeß, den er kenne. Der Beifall aus dem Publikum bestärkt ihn.
Als von der Organisationsleitung das Zeichen kommt, daß die Zeit um sei, wird die Diskussion kurzerhand im Freien fortgesetzt.