Gegründet 1947 Sa. / So., 20. / 21. April 2024, Nr. 93
Die junge Welt wird von 2767 GenossInnen herausgegeben
01.07.2011, 12:48:01 / Free Gaza

Schwule und Lesben auf der »Tahrir« finden Fake-Video lachhaft

Homosexuelle werden von der »Free Gaza«-Flottille nicht ausgegrenzt. An Bord der »MS Tahrir« gibt es sogar ein »inoffizielles Schwulen- und Lesbengremium«, berichtete am Freitag die mitreisende Journalistin Amira Hass in der linksliberalen israelischen Tageszeitung Haaretz.

Vor wenigen Tagen war im Internet ein Video aufgetaucht, in dem ein junger Mann erzählte, er sei von den Organisatoren der Freiheitsflottille abgewiesen worden, weil die islamistische Hamas, die den Gazastreifen dominiert, etwas gegen Schwule und Lesben habe. 

Ihm sei gesagt worden, seine Teilnahme sei deshalb nicht im Interesse der Flottille, die Hilfsgüter nach Gaza bringen soll. Allerdings stellte sich schnell heraus, daß es sich bei dem Video um eine Fälschung handelt und der junge Mann vermutlich ein Schauspieler aus Israel ist.

Mitarbeiter des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatten den Kurzfilm scheinbar online verbreitet. »Ich mußte erst lachen, dann wurde ich sauer, dann mußte ich wieder lachen«, sagte John Greyson gegenüber Haaretz. Der 51-jährige schwule Filmregisseur aus Kanada erklärt, daß es auf jedem Schiff Homosexuelle gebe. Greyson trägt an Bord zuweilen sogar einen Hut mit der Aufschrift »Homosexuelle gegen israelische Apartheid«. Er habe auch schon mit homosexuellen Palästinensern zusammengearbeitet, die sich noch nicht geoutet hätten. Der Regisseur, auch bekannt für die Fernsehserie »Queer as Folk«, hält das Video für einen weiteren Versuch Israels, die Flottille zu verunglimpfen. (hoek)

2 Wochen kostenlos testen

Die Grenzen in Europa wurden bereits 1999 durch militärische Gewalt verschoben. Heute wie damals berichtet die Tageszeitung junge Welt über Aufrüstung und mediales Kriegsgetrommel. Kriegstüchtigkeit wird zur neuen Normalität erklärt. Nicht mit uns!

Informieren Sie sich durch die junge Welt: Testen Sie für zwei Wochen die gedruckte Zeitung. Sie bekommen sie kostenlos in Ihren Briefkasten. Das Angebot endet automatisch und muss nicht abbestellt werden.