4. Mai, Diskussion zu Grundrechten
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16.04.2013, 01:43:52 / Entscheidung in Venezuela

Maduro warnt vor Putsch – Bolivarianos kampfentschlossen

Von André Scheer, Caracas
Vor dem Sitz des Nationalen Wahlrates
Vor dem Sitz des Nationalen Wahlrates

Nicolás Maduro ist am Montag von der Präsidentin des Nationalen Wahlrates (CNE), Tibisay Lucena zum Sieger der Präsidentschaftswahl und damit zum gewählten Staatschef der Bolivarischen Republik Venezuela ernannt worden. Tausende Anhänger feierten die Zeremonie auf den Straßen vor dem Zentralgebäude der Behörde.

In seiner über alle Rundfunk- und Fernsehsender ausgestrahlten Ansprache warnte Nicolás Maduro anschließend vor dem Versuch der venezolanischen Rechten, nach ihrer Niederlage einen Staatsstreich vorzubereiten.

»Mehrheit ist Mehrheit und muß in einer Demokratie respektiert werden«, unterstrich Maduro. »Versuche, die Souveränität des Volkes zu untergraben, dürfen nicht zugelassen werden. Für solche Versuche gibt es nur ein Wort: Putschismus!«

Chavistas kampfbereit
Chavistas kampfbereit

Bei den Wahlen am Sonntag hat Maduro den jüngsten Angaben des CNE zufolge 7.559.349 Stimmen erhalten, was 50,75 Prozent entspricht. Oppositionskandidat Henrique Capriles Radonski kam auf 7.296.876 Stimmen (48,98 Prozent).

Bei einer Pressekonferenz am Montag nachmittag kündigte Capriles Protestaktionen an, mit denen gegen das seiner Meinung nach manipulierte Ergebnis angegangen werden soll. In Nobelvierteln im Osten der Hauptstadt Caracas und an einigen anderen Ecken kam es daraufhin zu Zusammenstößen zwischen gewalttätigen Demonstranten und den Sicherheitskräften.

Im Zentrum der Metropole zeigten sich hingegen Tausende Chavistas kampfentschlossen. »No volverán!« – Sie werden nicht zurückkehren – hallte es durch die Straßen. Das Entsetzen vom Sonntag abend, als der knappe Wahlausgang alle überrascht hatte, ist der Entschlossenheit gewichen, den Provokationen der Rechten Widerstand entgegen zu setzen. »Sagt den Menschen in Deutschland, daß Venezuela chavista ist! Hier wird es kein Zurück in die Vergangenheit geben«, sagte uns eine  ältere Frau, die mit einer kleinen roten Fahne zur Kundgebung im Zentrum gekommen war.

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