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Aus: Ausgabe vom 13.04.2024, Seite 9 / Kapital & Arbeit
Signa Pleite

Signa Holding geht in Konkurs

Pleitekonzern zieht Sanierungsantrag zurück. Ausverkauf hat begonnen
Von Philip Tassev
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Nach der Pleite wird Benkos Signa nun Stück für Stück verscherbelt (Stuttgart, 14.3.2024)

René Benkos Signa Holding hat Konkurs beantragt, teilte Insolvenzverwalter Christof Stapf am Donnerstag in Wien mit. Einen Antrag auf Sanierung habe die Holding zurückgezogen. Überraschend ist das nicht. Am Mittwoch hatten die Aktionäre der Teilgesellschaften Signa Prime und Signa Development einem Plan zugestimmt, der den Verkauf der Vermögenswerte der Tochterunternehmen vorsieht. Dazu gehören unter anderem, in einem Geflecht aus Einzelunternehmen, die KaDeWe Group mit dem gleichnamigen Luxuskaufhaus in Westberlin, dem Alsterhaus am Hamburger Jungfernstieg und dem Kaufhaus Oberpollinger in der Münchner Altstadt, der nicht fertig gebaute Hamburger »Elbtower« und das Wiener Geschäftsviertel »Goldenes Quartier«.

Für die Holding, die als Dachgesellschaft selbst keine Immobilien besitzt, würde allerdings bei der Zerlegung der Unternehmen nichts abfallen, da die angemeldeten Forderungen der zahlreichen Gläubiger in Höhe von rund 8,6 Milliarden Euro Vorrang hätten. »Die Signa Holding als Aktionärin würde erst im vierten Rang an den Erlösen partizipieren«, erklärte Stapf, der auch das Konkursverfahren führen wird. »Für die Signa Holding ist daher mit keinen nennenswerten Beteiligungswerten aus den Beteiligungen an Signa Prime und Signa Development mehr zu rechnen.« Anders als bei einer Sanierung können die Gläubiger der Holding nun bei einem Konkurs nicht mit der Rückzahlung von 30 Prozent ihrer Forderungen rechnen, eine Mindestquote entfällt.

Unterdessen geht die Filetierung des Pleiteunternehmens voran. Am Dienstag war bekannt geworden, dass die Warenhauskette Galeria Kaufhof-Karstadt an die Investmentfirma NRDC des US-Milliardärs Richard Baker verkauft wird. Das KaDeWE geht für rund eine Milliarde Euro an den thailändischen Konzern Central Group, wie das Handelsblatt am Donnerstag berichtete. Die Summe sei deutlich niedriger als der in den Büchern von Signa angegebene Wert des Warenhauses. Die Central Group, die der Familie des Milliardärs Tos Chirathivat, eine der reichsten Thailands, gehört, hält bereits seit längerem 50,1 Prozent der Anteile an dem prestigeträchtigen Konsumtempel.

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