Not der Wohnungslosen
Personen ohne Dach über dem Kopf müssen in Hamburg des Nachts wieder umherirren. Am Dienstag ist dort das Winternotprogramm für Wohnungs- und Obdachlose beendet worden. Der Grund: Für gewöhnlich steigen im April die Temperaturen. Damit stehen rund 800 Schlafplätze bis Anfang November nicht mehr zur Verfügung. Dagegen protestierte das Hamburger Bündnis gegen Wohnungsnot gleichentags am Hauptbahnhof (Foto). In diesem Winter waren sechs Obdachlose auf Hamburgs Straßen gestorben. Deshalb: Unterkünfte öffnen, ganztägig, das ganze Jahr. (jW)
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Leserbrief von Ronald Prang aus Berlin (2. April 2024 um 22:34 Uhr)Obdachlosigkeit gehört zum Kapitalismus dazu, er ist so normal wie die Luft zum Atmen. Wenn man einem DDR-Bürger erzählt hätte, dass in Paris und London Menschen unter den Brücken campieren, hätte er es nicht geglaubt. Oder wie heute gesagt, die seien selbst schuld. Dass sie heute zum normalen Stadtbild aller Städte, auch in der ehem. DDR gehören, betrachten viele als normal. Wie schnell man ohne eigene Schuld in Obdachlosigkeit kommt, erfährt man, wenn man mit ihnen redet, aber wer tut das schon. Viele Obdachlose versuchen so lange wie möglich ihr Schicksal zu verbergen, denn der Verurteilung durch die Gesellschaft wollen sie sich entziehen. Wir können weiter die Augen davor verschließen, dass Obdachlosigkeit und Arbeitslosigkeit zum Kapitalismus gehören, aber beides wird steigen, ein Blick in die USA bestätigt das nachdrücklich. Vereinzelt gelangen Bilder davon über den Atlantik. Und auch heute redet sich jeder ein, es betrifft nur die Anderen. Erst wenn man selbst davon betroffen ist, begreift man, dass es ein systematisches Problem ist, die Jahre der »sozialen Marktwirtschaft« in Deutschland sind seit Gerhard Schröder vorbei. Jetzt greift wieder der Kapitalismus in Reinkultur und der Weg in den Faschismus wird geebnet. Menschen, wann werdet ihr klug, wann versteht ihr, was Marx und Engels schon vor über 150 Jahren zu Papier brachten? Es hat sich nichts geändert am Kapitalismus, nur der Sozialismus hat den Kalten Krieg verloren. Welche Entwicklungsmöglichkeit in der DDR steckten, zeigen uns heute die Chinesen. Kriege, Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit und ein marodes Sozial- und Bildungssystem gehören zum zügellosen Kapitalismus. Profitgier steht über den Menschenrechten. Wer im Kapitalismus überleben will, muss egoistisch handeln, sonst droht Arbeitslosigkeit und dann folgt ganz schnell Obdachlosigkeit.
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