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Aus: Ausgabe vom 26.03.2024, Seite 7 / Ausland
Kommunalpolitik

SPÖ erobert Salzburg zurück

Österreich: KPÖ-Kandidat unterliegt in Stichwahl
Von Dieter Reinisch, Wien
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Der zweite und der erste Sieger: Der unterlegene KPÖ-Kandidat Kay-Michael Dankl und der neue Bürgermeister Bernhard Auinger von der SPÖ, hier bei der Qualifizierung zur Stichwahl (Salzburg, 10.3.2024)

Der Sozialdemokrat Bernhard Auinger wird neuer Bürgermeister von Salzburg. Bei der Stichwahl setzte sich der bisherige Vizebürgermeister am Sonntag gegen den Überraschungskandidaten der KPÖ plus, Kay-Michael Dankl, klar durch. Auf den SPÖ-Kandidaten entfielen 32.299 Stimmen (62,5 Prozent). Dankl erreichte 19.401 Stimmen (37,5 Prozent). Auinger betonte in seiner ersten Reaktion: »Ich gehöre heute sicherlich zu den glücklichsten Menschen.« Er wolle nun eine teamfähige Stadtregierung aufstellen. Erste Gespräche wurden am Montag geführt: »Ich will mit allen Parteien konstruktiv zusammenarbeiten, auch mit der Salzburger Landesregierung«, bekräftigte der designierte Stadtchef.

Zufrieden zeigte sich auch der neue Vizebürgermeister Dankl. Vor fünf Jahren sei er mit einem Mandat in den Gemeinderat eingezogen, vor zwei Wochen habe man die Zahl der Mandate verzehnfacht und die Stichwahl erreicht. Das sei ein »sensationelles Ergebnis«. Die Zustimmung bei der Stichwahl sieht Dankl als Auftrag, nun »etwas zu bewegen«. Er möchte ein neu zu schaffendes Wohnungsressort übernehmen. Laut Medienberichten soll Auinger dazu bereit sein. Auch in der steirischen Landeshauptstadt Graz hatte die KPÖ zunächst mit Ernest Kaltenegger und dann Elke Kahr dieses Ressort geführt, was sich als gute Grundlage erwies, um später den Bürgermeistersitz zu erringen.

Gegenüber der ersten Runde am 10. März konnte sich Dankl marginal verbessern, wogegen Auinger sein Ergebnis von 17.500 Stimmen auf 32.300 fast verdoppelte. Für die SPÖ gab es einen direkten Wahlaufruf der rechten FPÖ und einen indirekten der konservativen ÖVP. Die Sozialdemokraten stellten seit 1946 durchgängig den Bürgermeister in Salzburg, bis 1992 die ÖVP den Posten eroberte. Nach dem Verzicht Harald Preuners auf eine weitere Kandidatur wurde 2023 Florian Kreibich zum Spitzenkandidaten der Konservativen ernannt. Er konnte ihren Abstieg nicht aufhalten. Die ÖVP landete abgeschlagen auf Platz drei. Dabei lag die Wahlbeteiligung am Sonntag unter 47 Prozent.

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