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Aus: Ausgabe vom 05.03.2024, Seite 11 / Feuilleton
Literatur

Neueste Mahnung

Der Schriftsteller und Essayist Daniel Kehlmann wird mit dem Ludwig-Börne-Preis 2024 geehrt. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 9. Juni in der Frankfurter Paulskirche verliehen, wie die Ludwig-Börne-Stiftung am Montag mitteilte. Als Preisrichterin amtierte die Verlegerin und ehemalige Literaturkritikerin Felicitas von Lovenberg.

»Daniel Kehlmann ist ein virtuoser wie subtiler Erzähler von Parallelwirklichkeiten«, begründete von Lovenberg ihre Wahl. Wenn er den Blick in die deutsche Vergangenheit richte, zeige sich die Relevanz seiner Literatur zum tieferen Verständnis unserer Gegenwart, führte sie aus. »So liest sich sein Werk als Werk brennend aktuelle Mahnung angesichts der wachsenden Bedrohung der Demokratie und der fortschreitenden gesellschaftlichen Polarisierung.«

Mit dem Preis, der vorgeblich an den ausgezeichneten Schriftsteller und Essayisten Ludwig Börne (1786–1837) erinnert, werden seit 1993 deutschsprachige Autoren für hervorragende Leistungen in den Bereichen Reportage, ­Essay und Kritik geehrt. Über den Preisträger entscheidet ein vom Vorstand der Stiftung benannter Preisrichter in alleiniger Verantwortung. In der Vergangenheit ging die Auszeichnung unter anderem an Hans-Magnus Enzensberger, Marcel Reich-Ranicki, Joachim Gauck, Eva Menasse und zuletzt an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. (dpa/jW)

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