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Aus: Ausgabe vom 02.03.2013, Seite 1 / Inland

NSU: Kriminalämter verschlampten Spur

Berlin. Eine Gegenüberstellung zweier Zeugen vor dem Bundestagsuntersuchungsausschuß zum »Nationalsozialistischen Untergrund« (NSU) konnte am Freitag keine Erkenntnisse darüber bringen, warum eine entscheidende Spur nicht ausgewertet worden war. 1998 fanden Ermittler des Landes­­kriminalamtes (LKA) Thüringen in einer dem NSU zugeordneten Garage mehrere Adreß­listen, die unter anderem Namen nun angeklagter NSU-Unterstützer enthielt. Michael Brümmendorf, Beamter des Bundeskriminalamtes (BKA), will eine der Listen ausgewertet und weitergereicht haben, der Leiter der LKA-Ermittlungsgruppe, Jürgen Dressler, konnte sich nicht erinnern. Eine zweite Liste war am Donnerstag überraschend aufgetaucht, das BKA hatte sie dem Ausschuß erst Ende Februar zugesandt. Obfrau Petra Pau (Linke/Foto) sagte, daß LKA und BKA bei vernünftigen Ermittlungen im Jahr 1998 die Mordserie des NSU hätten verhindern können. (jW)

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