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Aus: Ausgabe vom 26.01.2012, Seite 16 / Sport

Eiskunstlauf: Ein kleines Loch

Sheffield. Die Chemnitzer Paarläufer Aljona Savchenko und Robin Szolkowy können ihren EM-Titel bei den Titelkämpfen in Sheffield nicht verteidigen. Eine Muskelverletzung im linken Oberschenkel Savchenkos ist am Mittwoch im Abschlußtraining erneut aufgebrochen. Wenige Stunden vor Beginn der Wettkämpfe mußten die Topfavoriten ihre Teilnahme absagen. »Das ist schon tragisch für Aljona. Sie hatte ihre Schmerzen eigentlich im Griff, aber bei der ersten Paarlaufpirouette im Training ist es wieder schlimmer geworden«, sagte Trainer Ingo Steuer, der nach den beiden Trainingseinheiten am Dienstag noch von einer fünften EM-Goldmedaille ausgegangen war. Auch die gebürtige Ukrainerin selbst hatte da noch sehr optimistisch geklungen: »Es wird jeden Tag ein bißchen besser.«

Das Paar hat Glück im Unglück. Sein Mitwirken an der lukrativen Schaulauftournee »Art on Ice« im Februar in der Schweiz ist nach derzeitigem Stand nicht gefährdet. »Ich habe Aljona Savchenko noch einmal intensiv untersucht«, erklärte der Mannschaftsarzt der Deutschen Eislauf-Union, Stefan Pfrengle. »In sechs bis sieben Tagen wird sie wieder einsatzfähig sein.« Ausgelöst hatte die Blessur ein Trainingssturz im heimischen Chemnitz am 12. Januar.

Pfrengles Diagnose wurde seitens des Weltverbandes ISU akzeptiert. Anders als im Falle des russischen Olympiasiegers Jewgeni Pluschenko, der vor zwei Jahren seine WM-Teilnahme abgesagt hatte, aber bei mehreren Shows aufgetreten war, droht dem sächsischen Duo keine Sperre. Für die acht Galas kassieren die Steuer-Schützlinge, die wegen der MfS-Vergangenheit ihres Coaches keine finanzielle Unterstützung erhalten, dem Vernehmen nach 80000 Euro.


Erste Anwärter auf den EM-Titel sind nun die letztjährigen Vizeweltmeister Tatjana Wolososchar und Maxim Trankow aus Rußland, doch schon bei den Welttitelkämpfen Ende März in Nizza wollen Savchenko/Szolkowy wieder zurückschlagen. Steuer: »Natürlich ist Aljona durch diesen Rückschlag in ein kleines Loch gefallen, aber wir kommen zurück.«

(sid/jW)

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