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Aus: Ausgabe vom 28.01.2010, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Sex und Alter

Die Sexualität wird in vielen Arztpraxen immer noch tabuisiert. Im Gespräch mit ihren Patienten fragen Ärzte nach dem Wasserlassen, dem Stuhlgang – die körperliche Lust bleibt unerwähnt. Dabei hat die Sexualität bekanntlich einen erheblichen Einfluß auf das Wohlbefinden, und das bis ins hohe Alter. Im Vergleich zu Senioren sind eher Singles »unterversorgt«, belegen Untersuchungen. Nach einer aktuellen Studie des britischen Gesundheitsdienstes sind sexuelle Aktivitäten der Gesundheit förderlicher als Sport. Beim Orgasmus werden Endorphine freigesetzt, die das Immunsystem stärken. Auch die Herzfunktion verbessert sich. Sexuell aktive ältere Menschen sind besser vor Schlaganfällen geschützt. Weitere Untersuchungen zeigen: je mehr Orgasmen, desto höher die Lebenserwartung. Regelmäßige Ejakulationen schützen vor dem Prostatakarzinom. Eine besondere Rolle spielt die Sexualität in der Früherkennungsmedizin. Erektionsstörungen können auf kardiovaskuläre Erkrankungen hinweisen. Gefäßstörungen wirken sich früh in der penilen Hydraulik aus. Deshalb bezeichnen einige Ärzte den Penis als »Wünschelrute« für das Entdecken von Herz-Kreislauf-Leiden. Die Modezarin Coco Chanel soll einmal gesagt haben: »Alter schützt vor Liebe nicht. Aber Liebe schützt vor dem Altern.« (ots/jW)

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