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Aus: Ausgabe vom 19.04.2024, Seite 16 / Sport
Rugby-Union

Auf allen Zylindern

Im europäischen Rugby Champions Cup stehen die Halbfinalpartien fest
Von Bernhard Krebs
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Bis zur letzten Sekunde: Union Bordeaux Bègles und die Harlequin schenkten sich nichts (13. April 2024)

Mit zum Teil deutlichen Ergebnissen sind am Wochenende die Viertelfinalpartien im European Rugby Champions Cup über die Bühne gegangen. Spannend bis zur letzten Sekunde war es lediglich in der Partie zwischen Union Bordeaux Bègles (UBB) und dem Harlequin Football Club aus London. In einem Offensivthriller mit insgesamt zwölf Versuchen setzten sich am Sonnabend die Harlequins mit 41:42 denkbar knapp durch. Auf dem Rugbyportal rugbyrama.fr war hernach treffend von einem »match fou«, einem irren Spiel, die Rede.

Bereits nach zehn Minuten lagen die »Quins« 0:14 in Führung, die »Unionistes« waren nur körperlich auf dem Platz anwesend. Zwar verkürzten die Gastgeber durch Scrum Half Maxim Lucu und Full Back Romain Buros auf 12:14. Das Heimpublikum im Stade Chaban-Delmas hatte gerade wieder den Glauben an UBB gewonnen, da konterten die Harlequins mit Scrum Half Will Porter (29. Spielminute): Dritte-Reihe-Stürmer Alex Dombrandt leitete den Spielzug ein, wehrte zwei Verteidiger ab, als seien sie lästige Fliegen, bevor er unter erheblichem Druck einen klasse getimten »off load« nach innen auf Porter spielte, der eine aggressive Unterstützungslinie lief. Porter kickte den Ball umgehend über den letzten Verteidiger, nahm das Spielgerät im vollen Lauf wieder auf und vollendete mit einem Versuch. Kurz vor der Halbzeitpause stellte »Quins«-Flanker Will Evans (40.) den 12:28-Pausenstand her. Doch die Südwestfranzosen gaben sich nicht geschlagen. Vier Minuten nach Wiederanpfiff startete Center Nicolas Depoortère unwiderstehlich ins Malfeld der Harlequins durch. Nach Erhöhung durch Lucu stand es 19:28. Das Publikum pumpte auf allen Zylindern. Derartig angefeuert, ging UBB durch Ersatz-Wing Madosh Tambwe (64./Erhöhung Lucu) erstmals in Führung (36:35). Doch die »Quins« schlugen mit Full Back Tyrone Green (71.) umgehend zurück. Nach Erhöhung von Marcus Smith (72.) stand es 36:42. Acht Minuten hatte Bordeaux, um doch noch das Halbfinale zu erreichen. Den Versuch lieferte Tambwe (75.), beim Erhöhungskick für zwei Punkte zeigte Lucu Nerven, verzog und es stand 41:42. Die restlichen Minuten spielten die Harlequins kontrolliert herunter und stehen nun erstmals im Halbfinale der europäischen Rugby-Königsklasse.

Fest steht seit Sonnabend auch, dass es 2024 einen neuen Titelträger geben wird, nachdem Titelverteidiger Stade Rochelais in Dublin gegen Leinster Rugby mit 40:13 regelrecht unterging. Auf Seiten der Iren überragten einmal mehr Scrum Half Jamison Gibbson-Park mit einem Versuch (37.). Ebenfalls gut aufgelegt zeigte sich Fly Half Ross Byrne, der per Straf- und Erhöhungskicks allein 15 Punkte beisteuerte. Die restlichen Punkte lieferte Wing James Lowe mit gleich zwei Versuchen (16. und 60.). Stade Rochelais kam lediglich durch Prop Louis Penverne (43.) zu einem Versuch, die restlichen acht Zähler steuerte Fly Half Antoine Hastoy per Straftritt und Erhöhungskick bei. Gegner von Leinster Rugby ist am 4. Mai das Team der Northampton Saints aus England. Gespielt wird dann im 82.300 Zuschauer fassenden Croke Park, wo erstmalig seit 14 Jahren wieder ein Rugby-Match ausgetragen wird. Die »Heiligen« überrollten am Sonnabend ersatzgeschwächte und chancenlose Bulls aus Pretoria mit 59:22. In den Reihen des letzten südafrikanischen Vertreters im Wettbewerb fehlten mit Willie le Roux, Canan Moodie und Kurt-Lee Arendse gleich drei amtierende Weltmeister.

Am Sonntag qualifizierte sich noch Stade Toulousain mit einem ebenfalls sehr deutlichen 64:26 gegen die Exeter Chiefs aus England. Nach zunächst ausgeglichener erster Halbzeit ging Toulouse mit hauchzarter 17:16-Führung in die Pause. Nach Wiederanpfiff legte Toulouse dann aber gleich vier Versuche binnen zehn Minuten. Full Back Blair Kinghorn (47. und 55.) Center Pita Ahki (50.) und Ausnahme-Scrum-Half Antoine Dupont (57.) machten den Deckel auf die Partie. Toulouse trifft am 5. Mai im heimischen Stade Ernest-Wallon auf die Harlequins aus London.

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