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Aus: Ausgabe vom 20.03.2024, Seite 16 / Sport

Schönes Colonia

Von André Dahlmeyer
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Die Fans von Boca Juniors und ihre Farben

Einen wunderschönen guten Morgen! In Uruguay ging am Sonntag die zwei Wochen zuvor gestartete achte Edition der Conmebol Copa Libertadores Sub-20 zu Ende, an der je ein Team der die an die Conmebol angeschlossenen südamerikanischen Landesverbände teilnahm. Argentinien (Titelverteidiger: Boca Juniors) und Uruguay (Montevideo City Torque) als Gastgeber stellten ein zusätzliches Team. Gespielt wurde in Colonia del Sacramento sowie in Maldonado.

Die in Colonia ausgekickte Gruppe A gewann Titelverteidiger Boca Juniors ungeschlagen und ohne Gegentor, aber dennoch nur knapp vor der Academia Puerto Cabello aus Venezuela. Auch die Matches der Gruppe B fanden ausnahmslos im schönen Colonia statt. Man kann dort mit dem Buquebus aus nach Buenos Aires rüberschippern (­teuer), das allerdings noch viel schöner und ruhiger von Tigre aus durch das Delta bis rüber ins verschlafene Carmelo bewerkstelligen (für jeden Rio-de-la-Plata-Touristen ein Muss). Am besten bleibt man einige Tage dort (es ist wirklich sehr schön) und nimmt dann von dort den Bondi (Bus) nach Colonia. Diese Reise dauert deutlich länger (zirka drei Stunden, plus Busfahrt nach Colonia) und ist klar sozialverträglicher.

Die Gruppe wurde von Argentiniens Subcampeón der Altersklasse, Rosenkranz Central, vor Olimpia aus ­Asunción und trotz einer Last-Minute-Niederlage gegen die Águilas Doradas (Goldene Adler) aus Kolumbien eingetütet. In Gruppe C, die in Maldonado gekickt wurde, entschied der Regattaverein Flamengo aus Rio de Janeiro alle Spiele für sich und gewann die Gruppe vor der SE Aucas, weil Wallace Yan im Spiel gegen die Jungs aus Quito kurz vor Schluss noch der 2:1 Siegtreffer gelungen war. Auch Aucas, 1945 von Royal Dutch Shell gegründet, zog noch als bester Gruppenzweiter in die Semis ein. Gleiche Punktzahl, gleiches Torverhältnis, aber einen Treffer mehr erzielt als die Pibes aus Venezuela.

Ab jetzt wurde nur noch in Maldonado gespielt. Boca Juniors hatte beim 2:1 keine größeren Probleme gegen Aucas aus Ecuador. Flamengo gegen Rosario Central hingegen schon, drehten das Spiel aber gegen Ende und gewannen ebenfalls mit 2:1. Central gewann das Spiel um Platz drei gegen Aucas mit einem Treffer von Leonardo Ezequiel Ruiz in der Nachspielzeit auch wieder mit 2:1. Im Finale standen sich dann Boca Juniors aus Argentinien und Flamengo aus Brasilien gegenüber. (Wir erinnern uns: Im letzten Libertadores-Finale der »Großen« waren das Boca und das Fluminense von Marcelo.)

Schließlich gewann der Mengão – schon wieder 2:1 – auch das Endspiel gegen Boca und den kontinentalen Titel zum ersten Mal und als zweites Team Brasiliens. Alle Spiele gewonnen, klarer geht’s nicht, und die beiden Torschießerkings, Iago und Wallace Yan mit je vier Einlochungen, kamen auch aus den Reihen der Brasucas. Ignacio Rodríguez hatte die Xeneizes bereits in der vierten Minute nach einer formidablen Außenristflanke von links per Kopf in Führung gebracht. Der Nigerianer Oluwashola Ogundana glich zwanzig Minuten später nach sensationeller Vorarbeit von Lorran für das Team von Mario Jorge aus. Auch der Siegtreffer des Fla fiel, kurz vor dem Pausen-Churrasco, vom Fünfmeterraum aus, diesmal diagonal von rechts, und es war Lorran selbst, der sich das gönnte. Der Torschurke himself hatte diesen glorreichen Konter eingeläutet.

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