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Aus: Ausgabe vom 09.03.2024, Seite 8 (Beilage) / Wochenendbeilage

Rosa Menü

Von Maxi Wunder

Roswitha hat Pläne für das »internationale Frauenwochenende«, wie sie sagt. Das Fest fällt auf einen Freitag, deshalb sollte man – und vor allem frau – es auf mindestens drei Tage ausdehnen. »Erstens!« fordert Rossi programmatisch. Ich: »Das isses!« – »Zweitens!« – »Genauso machen wir’s!« bestätige ich. Pause. »Und drittens?« – »Drittens weiß ich nicht«, meint Rossi, »aber dafür letztens. Letztens gab es bei Gisela ein ›feministisches Menü‹, ganz in Rosa und Violett.«

Vorspeise: Rote-Bete-Hummus

250 g Rote Bete, eine Dose Kichererbsen, drei EL Tahini, zwei gehackte Knoblauchzehen, den Saft einer Zitrone, vier EL Olivenöl, Salz und Pfeffer in einem Mixer pürieren, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Den Rote-Bete-Hummus auf kleinen Tellern anrichten.

Hauptgang: Lachsfilet mit Himbeer-Senf-Glasur und lila Kartoffelpüree

Für die Glasur des Lachsfilets 200 g frische Himbeeren, zwei EL Senf, drei EL Honig, Salz und Pfeffer zu einer Glasur pürieren. Vier Lachsfilets damit bestreichen und im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad Celsius ca. 15 Minuten garen. Für das Kartoffelpüree 500 g geschälte, gewürfelte lila Kartoffeln kochen, bis sie weich sind. 50 g Butter und 150 ml Milch hinzufügen und zu einem cremigen Püree stampfen. Mit Salz und Muskatnuss abschmecken. Die Lachsfilets auf dem Himbeer-Senf-Glasur-Bett anrichten, dazu das lila Kartoffelpüree servieren.

Dessert: Lavendel-Panna-cotta mit Rosenwasser und Beeren

500 g Sahne, 100 g Zucker, zwei TL getrockneten Lavendel und zwei TL Rosenwasser in einem Topf erhitzen, bis der Zucker sich vollständig aufgelöst hat. Nicht kochen lassen. Zwei TL Gelatinepulver in zwei EL kaltem Wasser quellen lassen, dann zur Sahnemischung geben und gut rühren, bis die Gelatine sich aufgelöst hat. Die Mischung in Gläser füllen und mindestens vier Stunden im Kühlschrank fest werden lassen. Vor dem Servieren mit frischen Waldbeeren garnieren.

»Jetzt mal ernsthaft, Rossi, was ist der Plan?« – »Nur ein Punkt!« antwortet sie. »Ausnahmsweise mal nicht über Krieg reden. Nicht am Frauentag. Sich weder über Marschflugkörper noch Raketenabwehrsysteme oder Panzer mit Tiernamen Gedanken machen. Krieg ist ein Geschäft. Aber lebensgeschichtlich beginnt er doch schon im Kinderzimmer, wenn kleine Jungs stundenlang Technikspielzeug möglichst geräuschvoll crashen lassen. Diese Besessenheit zieht sich bis tief ins Erwachsenenalter. An der Uni nannten wir die Kollegen scherzhaft ›Karohemd und Samenstau – ich studier’ Maschinenbau‹.« – »Du meinst diese pickligen Typen, die uns den Drucker repariert und den Geschirrspüler angeschlossen haben, weil wir damals zu doof dazu waren?« – »Genau. Und die heute hohe Posten in IT-Unternehmen, in der Rüstung oder direkt beim Militär bekleiden, aber ihrerseits zu doof sind, eine sichere Datenleitung zu nutzen, wenn sie per Telefonkonferenz Kriegsverbrechen planen.« Oh, da ist es wieder, das böse Wort – wir wollten doch heute nicht … In der nächsten Folge lesen Sie weitere Fallbeispiele zum Thema »geschlechtsübergreifendes Doofmicheltum«, dazu noch ein buntes Rezept.

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