Brandbeschleuniger
Frankfurt am Main. Ohne DFB und DFL und vier Bundesligaklubs haben sich auf Initiative des FC Bayern am Mittwoch Spitzenvertreter aus dem Profifußball in Frankfurt am Main getroffen. Die ursprünglich geheime Sitzung sorgte schon im Vorfeld für Ärger, da die vier Erstligisten FSV Mainz 05, FC Augsburg, Arminia Bielefeld und VfB Stuttgart nicht eingeladen wurden. Diese empfinden das als unsolidarisch. Das fehlende Quartett hatte gemeinsam mit zehn Zweitligisten ein Positionspapier zur künftigen Verteilung der TV-Gelder unterzeichnet. Daneben sollten laut Fredi Bobic von Ausrichter Eintracht Frankfurt vor allem die strukturellen Probleme beim Deutschen Fußballbund und bei der Deutschen Fußballiga Thema der »Frankfurter Runde« sein, an der 14 Bundesligisten plus Zweitligist Hamburger SV teilnahmen.
Die Gefahr der emotionalen Entfremdung vieler Fans dürfte dabei kein Thema gewesen sein. Vor der warnt derweil Fanforscher Harald Lange: »Die Entemotionalisierung findet schon seit Monaten statt«, sagte der Sportwissenschaftler der Universität Würzburg in einem Interview der Zeitungen der VRM-Gruppe (Mittwoch). »Die Bindung der Fans ist die Basis des modernen Profifußballs. Und wenn die wegbricht, dann gibt es da auch nichts mehr zu verdienen, dann brechen Sponsoren und Fernsehgelder weg«, prophezeite er. Die Pandemie wirke da noch als »Brandbeschleuniger«.(dpa/jW)
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