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Aus: Ausgabe vom 15.05.2018, Seite 3 / Schwerpunkt
Palästina

»Great March of Return«

Seit dem 30. März finden im Gazastreifen Proteste statt, die an die »Nakba«, die Vertreibung von Palästinenserinnen und Palästinensern während der Staatsgründung Israels erinnern sollen. Das Konzept der Aktion beschrieb Hasan Al-Kurd, einer der Organisatoren, im Gespräch mit dem linken israelischen Onlinemagazin +972mag so: Man wolle Massendemonstrationen in der Nähe des Zauns, der den Gazastreifen umgibt, organisieren. So wolle man auf die Belagerung des Gebiets sowie die UN-Sicherheitsratsresolution 194 zum Rückkehrrecht palästinensischer Vertriebener aufmerksam machen.

In den ersten Wochen der bis zum 15. Mai andauernden Kampagne beteiligten sich Zehntausende Menschen an den Märschen. Die israelische Armee setzte scharfe Munition gegen die Protestierenden ein, bis zum Wochenende starben dabei 51 Menschen, darunter zwei Journalisten. Tausende erlitten Schussverletzungen.

UN-Generalsekretär António Guterres (Foto) forderte schon am ersten Tag der Proteste, an dem 16 Demonstranten starben, eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle. Die israelische Menschenrechtsorganisation B’Tselem wandte sich mit dem Aufruf »Soldaten, stellt das Feuer ein« an die Scharfschützen der Armee. »Der Befehl, auf Zivilisten zu schießen, die keine Gefahr darstellen, ist illegal«, heißt es in dem Appell.

Das Militär (Israel Defense Forces) dagegen bemüht sich, seinen Einsatz als legitime Reaktion auf feindliche Angriffe darzustellen. »Die IDF tut, was sie jeden Tag tut«, so Sprecherin Keren Hajioff in einer Pressemitteilung per Video. »Wir schützen unsere Grenzen vor Terroristen, die versuchen, unseren Bürgern Schaden zuzufügen.«(psc)

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