Aus dem Stumpfsinn
Das Ägyptische Museum in Turin ist weltweit das zweitgrößte seiner Art (nach dem Ägyptischen Museum in Kairo). Es wirbt seit längerem damit, dass arabische Paare nur ein statt zwei Tickets lösen müssen. Damit wurde das Museum nun zum Thema im italienischen Wahlkampf. Es spielt eine Rolle in einer Kampagne der Fratelli d’Italia, einer der Nachfolgeparteien der Neofaschisten, die mit Silvio Berlusconi eine Allianz eingegangen ist. Das Angebot sei »ideologisch und antiitalienisch«, erklärte Fratelli-Chefin Giorgia Meloni und beklagte Diskriminierung und Rassismus »gegenüber Italienern«. In Umfragen für die Wahl am 4. März liegt Berlusconis Parteienbündnis in Umfragen vorne.
In Polen hat Jaroslaw Kaczynski, Chef der ultrakonservativen Regierungspartei PiS, einen »Antipolonismus« beklagt. In einem Interview mit der Wochenzeitung Do Rzeczy bezichtigte er nicht nur angebliche Gegner Polens im Ausland, sondern auch im Inland, eine solche Haltung an den Tag zu legen. Für ihn ist dies »heutzutage ein gefährliches Phänomen, vielleicht sogar das gefährlichste überhaupt für die Interessen unseres Landes«. Gemeint sein soll zum Beispiel die Kritik am neuen »Holocaustgesetz«, das bis zu drei Jahre Gefängnis vorsieht, wenn jemand »öffentlich faktenwidrig der polnischen Nation oder dem polnischen Staat eine Täterschaft oder Beteiligung an den Verbrechen des deutschen Nazireichs zuschreibt«, wie es im Gesetzestext heißt. (dpa/jW)
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