»Der Kreuzzug des >IS<: Wird aus dem Glaubenskrieg ein Flächenbrand?« Dicker kann man eigentlich nicht auftragen und wohl auch kaum dümmer. Ausgerechnet Muslime sollen mit den Kruzifix? Es bleibt Antonia Rados (RTL) überlassen, die Kollegen vom Ersten für derlei Unsinn zu kritisieren. Auch sonst ist sie überraschend reflektiert. Rados erinnert daran, dass der Krieg in Syrien schon seit mehr als drei Jahren andauert - und nicht erst seit drei Monaten, da nun allerorten IS-Alarm herrscht. Und sie fragt, wie es im Nahen Osten wohl ankommt, wenn der Westen für Demokratie wirbt und mit Despoten dealt. »Ist es denn glaubwürdig, wenn wir dabei Alliierte haben, die seit drei Jahren die radikalsten Gruppen in Syrien unterstützen?« Der frühere ZDF-Korrespondent Ulrich Kienzle erinnert mit Verweis etwa auf die »Syrische Beobachtungsstelle« daran, dass die meisten »Informationen« »sehr falsch« und »interessengeleitet« sind. Die US-Luftangriffe in Kobani wertet er als Werbe- und Rektrutierungsprogramm für IS. (rg)