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Aus: Ausgabe vom 24.04.2014, Seite 3 / Schwerpunkt

Hinaus zum 1. Mai!

jW dokumentiert Auszüge aus dem Aufruf der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) zu den diesjährigen Protesten anläßlich des traditionellen Arbeiterkampftages am 1. Mai:


(...) Auch im Jahr 2014 das gleiche Bild: Wir – die arbeitende und lernende Jugend – geraten immer häufiger aufs Abstellgleis. Schmalspurausbildung, Überstunden, Angst vor Arbeitslosigkeit und Hartz IV gehören für uns Jugendliche bereits zum Alltag. Die Kosten für die eigene Ausbildung gehen in die Höhe, die Qualität sinkt jedoch in den Keller. Ob in Deutschland, Spanien, Griechenland: Die anhaltende Krise verschärft die miese Situation der Jugend in Europa noch einmal massiv. Uns wird gesagt, daß wir uns in Deutschland doch freuen könnten: Im Vergleich mit den anderen europäischen Ländern hätten wir doch »kaum Probleme«. Eine »läppische« Arbeitslosenquote von Jugendlichen unter 25 von nur 7,5 Prozent – im Vergleich mit Quoten von über 50 Prozent in Spanien und Griechenland. Doch alleine 266000 Jugendliche tauchen in den »läppischen« 7,5 Prozent nicht auf, weil sie in unterschiedlichsten »Warteschleifen« à la »Berufsvorbereitendes Jahr (BVJ)« stecken. Gleichzeitig wird verschwiegen, auf wessen Kosten die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland eigentlich gedrückt wird: Die Agenda 2010, besonders die Einführung von Hartz IV, hat dazu geführt, daß die Schere der Reichtumsverteilung immer weiter auseinander geht. Denn der Reichtum einer kleinen Minderheit (die reichsten zehn Prozent besitzen mehr als das 13fache der ärmsten 50 Prozent) lastet immer mehr auch auf den Schultern der Arbeitslosen und der Jugend. Wie jüngst das deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in einer Studie veröffentlicht hat, verfügen 49 Prozent der Jugendlichen in Ausbildung oder Praktikum über überhaupt kein Vermögen oder haben sogar Schulden – bei Arbeitslosen sind es sogar 65,5 Prozent. Damit schießt Deutschland den Vogel ab: In keinem anderen Land der Euro-Zone, das heißt weder in Spanien noch in Griechenland, ist die Reichtumsverteilung so ungleich wie hier. Jung und arbeitslos sein, heißt in Deutschland, keinerlei Perspektive, keinerlei Hoffnung auf eine gesicherte Zukunft zu haben. (…) Langfristig heißt unsere Perspektive Sozialismus: Es ist die einzige Gesellschaftsform, in der unsere Bedürfnisse und Interessen statt den Profiten der Banken und Konzerne wirklich eine Rolle spielen.


www.sdaj-netz.de

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