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Aus: Ausgabe vom 21.01.2014, Seite 3 / Schwerpunkt

Globale Expansion

Das von Arianna Huffington im Jahr 2005gegründete Nachrichtenportal Huffington Post gründete seinen Erfolg zunächst auf die Verlinkung der Berichte anderer Medien durch überwiegend unbezahlte Autoren. Eine rudimentäre Redaktion, die auch eigene Beiträge erarbeitet, wurde erst später etabliert. 2011 war das Unternehmen bereits so erfolgreich, daß es von AOL für 315 Millionen Dollar aufgekauft wurde. Seitdem leitet Arianna Huffington die Zeitung unter dem Dach der AOL Huffington Post Media Group. Im gleichen Jahr begann die internationale Expansion. Zunächst erschien eine kanadische Ausgabe in englischer und französicher Sprache. Dann wurden die ersten Ableger auf der anderen Seite des Atlantik gegründet: in Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien und am 10. Oktober 2013 auch in Deutschland. Außerdem gibt es eine japanische Ausgabe und eine französischsprachige für nordafrikanische Staaten. In Frankreich wird die Huffington Post herausgeben von Anne Sinclair, der Ehefrau des früheren IWF-Chefs Dominique Strauss-Kahn. Ihr Gegenpart in der deutschsprachigen Ausgabe, die mit der Burda-Tochter Tomorrow Focus kooperiert und praktisch Tür an Tür mit der Online-Redaktion des Focus arbeitet, ist der ehemalige ZDF-Moderator Cherno Jobatey. Mit der Arbeit von Tausenden unbezahlter Autoren wirbt die Online-Zeitung um Werbekunden. Ihr Gratisangebot finanziert sie allein durch Anzeigen. Das auf der Ausbeutung der Autoren fußende Geschäftsmodell der Huffington Post wird von Gewerkschaften und freien Journalisten kritisiert. (thw)

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