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Aus: Ausgabe vom 06.01.2010, Seite 3 / Schwerpunkt

Stetig steigende Bahnpreise

Seit Anfang 2004 gab es im Fernverkehr der Bahn die folgenden Preiserhöhungen: Am 1. April 2004 um 3,4 Prozent und am 12. Dezember 2004 um 3,5 Prozent; am 11. Dezember 2005 um 2,9 Prozent; am 1. Januar 2007 um 5,6 Prozent und am 9. Dezember 2007 um 2,9 Prozent; am 14. Dezember 2008 um 3,9 Prozent und am 13. Dezember 2009 schließlich um weitere 1,8 Prozent. Wird für den 1.Januar 2004 Index 100 gewählt, dann addieren sich diese Preissteigerungen nominell auf 26,5 Prozent. Im gleichen Zeitraum stieg die Inflation um 10,5 Prozent. Dies ergibt eine reale Steigerung der Bahnpreise um 16 Prozent.

Im Nahverkehr summieren sich die Preiserhöhungen im Zeitraum Dezember 2003 bis Dezember 2009 nominell auf 21,9 Prozent oder – bereinigt um die Inflation – auf 11,3 Prozent.

Die wichtigsten versteckten Fahrpreissteigerungen im Fernverkehr erfolgten durch den Wegfall der Interregio-Züge und den ständig reduzierten Einsatz von IC- und EC-Zügen. Die Fahrgäste werden zur Nutzung der teuren ICE gezwungen. Hinzu kommen überproportional steigende Reservierungskosten, überpoportional teurere Sonderangebote wie das Schöne-Wochenende-Ticket und Zuschläge beim Kauf einzelner Angebote am Schalter.

Die BahnCard50 kostete 2001 noch 140 Euro. Sie wurde dann mit dem neuen Bahnpreissystem PEP komplett abgeschafft. Aufgrund massiver Proteste sah sich der Bahnvorstand Mitte 2002 gezwungen, diese Mobilitätskarte wieder anzubieten – doch jetzt bereits zu 200 Euro – 40 Prozent mehr als zuvor. Seither stieg ihr Preis auf 235 Euro. Da diese Karte gleichzeitig bei vielen Sonderangeboten nicht eingesetzt werden kann, wird sie zusätzlich entwertet. Die Bahn zielt auf Schnäppchenjäger, nicht auf Stammkundschaft. (ww)

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