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Leserbrief zum Artikel Gefährliche Halbbildung vom 25.08.2016:

Affirmative versus kritische Sicht

H. P. Jacobitz kritisiert den kürzlich verstorbenen Herbert Schui als einen »idealistischen Denker«, weil dieser den betriebswirtschaftlichen Begriff »Humankapital« als Unwort bezeichnet, das »den Menschen zu einer nur noch ökonomisch interessanten Größe« mache. Er sei vielmehr »ein korrekter Begriff, der einen üblen gesellschaftlichen Sachverhalt widerspiegelt«. Jacobitz versucht seine These zu stützen, indem er Marx' Begriff des »variablen Kapitals« als Parallele heranzieht. Ihm scheint nicht aufgefallen zu sein, dass es einen Unterschied ausmacht, ob Marx oder ob neoliberale BWLer sprechen: Marx' Absicht ist analytisch-kritisch. Die BWLer beurteilen denselben Tatbestand aus affirmativer Sicht. (…) Sie wollen ausdrücken: »So wie es ist, ist es gut.« Dagegen Marx: »Die bestehenden Zustände müssen bekämpft werden.« Sein Impuls ist humanistisch, und diesen Impuls teilt Schui. (…)
Lothar Zieske
Veröffentlicht in der jungen Welt am 05.09.2016.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Marktwirtschaftskonforme Illusion

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    Franz Anger