Leserbrief zum Artikel Herzlichst Margot
vom 17.06.2016:
Funktion ohne Qualifikation
Margot Honecker (Feist) hat einmal geäußert, dass sie gerne Lehrerin geworden wäre, es in der Nazizeit aber nicht werden konnte. Obwohl nach dem Kriege in der sowjetischen Besatzungszone viel für die Ausbildung von „Neulehrern“ getan wurde, um die Nazilehrer zu ersetzen, hat die damals achtzehnjährige Margot Feist mit den dank ihrer familiären Herkunft besten Voraussetzungen, Lehrerin zu werden, es nicht versucht.
Die „Erweiterte allgemeinbildende polytechnische Oberschule (EOS)“ in der DDR ist das Ergebnis einer längeren Entwicklung seit dem Ende des Krieges. Letztendlich ist sie von Alfred Lemnitz, der bis zum Oktober 1963 fünf Jahre lang Volksbildungsminister gewesen ist, konzipiert und zu seiner Zeit verwirklicht worden. Lemnitz gehörte zu den Aktivisten der Volksbildung der ersten Stunde.
Im Frühjahr 1963 gab es eine freimütige Diskussion über das Bildungswesen. In dieser Diskussion zum Volksbildungssystem brachten viele Teilnehmer mit unterschiedlichen Berufen und Tätigkeiten, darunter Jürgen Kuczynski, ihre Vorschläge ein. Seit dem Beginn der siebziger Jahre unter der „Führung“ von Erich Honecker hat es solche konstruktiven Diskussionen nicht mehr gegeben. In dieser Zeit galt wieder, was ein Genosse der sowjetischen Plankommission 1973 äußerte: „Die Initiative von Millionen wird unterdrückt.“
Als im Oktober 1963 Alfred Lemnitz aus gesundheitlichen Gründen von Margot Honecker abgelöst wurde, hatte sich die EOS längst bewährt.
Zu dem von Egon Krenz herausgegebenen, lesenswerten Buch „Walter Ulbricht“ (eine sachliche Geschichte der DDR) hat Margot Honecker auch einen Beitrag geleistet. Aus diesem Beitrag geht hervor, dass sie bis zuletzt die Ursachen für das Scheitern des „realen Sozialismus“ und die Beiträge dazu, die besonders Ihr Mann und auch sie geleistet haben, nicht erkannt hat.
Würde man sich gern von jemandem, der Arzt werden wollte, die Möglichkeit dazu hatte, es nicht geworden ist, bei besseren Alternativen operieren lassen?
Die „Erweiterte allgemeinbildende polytechnische Oberschule (EOS)“ in der DDR ist das Ergebnis einer längeren Entwicklung seit dem Ende des Krieges. Letztendlich ist sie von Alfred Lemnitz, der bis zum Oktober 1963 fünf Jahre lang Volksbildungsminister gewesen ist, konzipiert und zu seiner Zeit verwirklicht worden. Lemnitz gehörte zu den Aktivisten der Volksbildung der ersten Stunde.
Im Frühjahr 1963 gab es eine freimütige Diskussion über das Bildungswesen. In dieser Diskussion zum Volksbildungssystem brachten viele Teilnehmer mit unterschiedlichen Berufen und Tätigkeiten, darunter Jürgen Kuczynski, ihre Vorschläge ein. Seit dem Beginn der siebziger Jahre unter der „Führung“ von Erich Honecker hat es solche konstruktiven Diskussionen nicht mehr gegeben. In dieser Zeit galt wieder, was ein Genosse der sowjetischen Plankommission 1973 äußerte: „Die Initiative von Millionen wird unterdrückt.“
Als im Oktober 1963 Alfred Lemnitz aus gesundheitlichen Gründen von Margot Honecker abgelöst wurde, hatte sich die EOS längst bewährt.
Zu dem von Egon Krenz herausgegebenen, lesenswerten Buch „Walter Ulbricht“ (eine sachliche Geschichte der DDR) hat Margot Honecker auch einen Beitrag geleistet. Aus diesem Beitrag geht hervor, dass sie bis zuletzt die Ursachen für das Scheitern des „realen Sozialismus“ und die Beiträge dazu, die besonders Ihr Mann und auch sie geleistet haben, nicht erkannt hat.
Würde man sich gern von jemandem, der Arzt werden wollte, die Möglichkeit dazu hatte, es nicht geworden ist, bei besseren Alternativen operieren lassen?