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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Soldaten sind Psychopathen vom 27.11.2010:

Soldaten sind keine Psychopathen, Staatsanwälte auch nicht!

Es ist nicht nachvollziehbar, wie man auf die Idee kommen kann, Soldaten als Psychopathen, Mörder oder dergleichen zu bezeichnen.

Der Soldat übt ehrlich & anständig sein "Kriegshandwerk" aus, so wie der Waidmann mit Hilfe seiner Jagd-Kameraden die erlegte Strecke nach dem Abblasen ausweidet. Alles ehrlich & anständig und stets im Rahmen des Gesetzes. Der Jäger schneidet dem erlegten Wildschwein auch nicht die Ohren ab, sondern die "Teller". Das Kriegshandwerk will eben gelernt sein. Der Jäger ermordet den Hirschen auch nicht, genau so wenig wie der Soldat den Feind ermordet. Der Jäger schiebt dem erlegten Hirschen einen Zweig in Geäse, nicht ins Maul, und darum darf der Soldat dem ins eigene Gewehr gestolperten Feind auch schon mal das Zahngold entnehmen. So ist das nun einmal. So hat alles seine Ordnung.

Soldaten waren über die Jahrhunderte auch nie an Kriegen beteiligt, nicht an Massakern, kartäschten niemals Bürgerinnen und Bürger nieder. Der 1. und 2. Weltkrieg hat gar nicht stattgefunden. Da wurde auch niemand ermordet, waren Sie dabei, haben Sie etwas gesehen? Na also!

Fest steht, die Freiheit Deutschlands wird so sehr am Hindukusch verteidigt, wie die Herren Staatsanwälte für den Rechtsstaat und die Meinungsfreiheit eintreten. Wer Soldaten oder Justiz-Soldaten diffamiert, zeigt doch letztlich nur, dass er deren Oberbefehlshaber - die Regierung - nicht wirklich lieb hat. Das kostet eben etwas.

Und diensteifrige "Angestellte" waren immer schon eifriger als ihre Herren. Wer die Dinge also anders sieht, als der militärische oder juristische Kampfarm der Exekutive, der soll auch dafür bezahlen. Im Neoliberalismus hat alles seinen Preis. Und wer auf freien Meinungsmärkten Anspruch auf besondere Meinungs-Extrawürste erhebt, der muss über die notwenigen Mittel verfügen. Das ist wie bei der DB: Die 1. Klasse kostet dort schließlich auch etwas mehr als das normale Ticket.
Ullrich F.J. Mies
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