Nachschlag: Faschismus als Folklore
Es ist nicht so einfach, wahrheitsgemäß aus Indien zu berichten. Mehrfach bohrt in der Reportage »Macht, Modi, Indien. Ein Gigant erwacht« des ZDF-»Auslandsjournals« Korrespondent Johannes Hano nach, ob seinem Interviewpartner auch etwas Negatives über Indiens Regierungschef Narendra Modi einfalle. Doch der Unternehmer aus Surat will sich nicht äußern. Womöglich, weil er Angst vor Repressionen hat. Denn die Minderheit der indischen Muslime lebt unter der Herrschaft Modis, der gerade auf seine Wiederwahl hofft, in Angst und Schrecken. Die Dokumentation lässt eigentlich keinen Zweifel daran, dass es sich bei den in Neu-Delhi regierenden Hindunationalisten der Indischen Volkspartei (BJP) um waschechte Faschisten handelt. Aber unterm Strich wird das dann doch als eine Art Folklore abgetan, als Masche, eine Mehrheit hinter sich zu sammeln, auf dass Indien die nächste Supermacht wird. Das ist aus westlicher Sicht natürlich zu unterstützen, schon allein wegen der Konkurrenz zu China. (jt)
2 Wochen kostenlos testen
Die Grenzen in Europa wurden bereits 1999 durch militärische Gewalt verschoben. Heute wie damals berichtet die Tageszeitung junge Welt über Aufrüstung und mediales Kriegsgetrommel. Kriegstüchtigkeit wird zur neuen Normalität erklärt. Nicht mit uns!
Informieren Sie sich durch die junge Welt: Testen Sie für zwei Wochen die gedruckte Zeitung. Sie bekommen sie kostenlos in Ihren Briefkasten. Das Angebot endet automatisch und muss nicht abbestellt werden.
Mehr aus: Feuilleton
-
»Es gibt ein vielschichtiges Trauma«
vom 11.05.2024 -
Schrecklich langsam tanzen
vom 11.05.2024 -
Aufstand der Feiglinge
vom 11.05.2024 -
Mir selbst gewiss
vom 11.05.2024 -
Vorschlag
vom 11.05.2024 -
Veranstaltungen
vom 11.05.2024 -
Euer Name sei Nobody
vom 11.05.2024