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Aus: Ausgabe vom 20.03.2018, Seite 11 / Feuilleton

Sachter Zwischenruf

Von Wiglaf Droste

Manche knibbeln betend an der Sure / bis zu fumpfmal Allah-Halma am Tag. / Nun ja, die Christen müssten es doch wissen: / Von Religion wird man strichmädchenfadenmäßig stets beschissen. / Ich, Bauer, Dichter, Sänger, zieh’ die Fuhre. / Ist es ein Wunder, dass ich Gläubische nicht so besonders mag? / Es geht um Freiheit, Gleichheit, brüderliche Arbeit / und dass ich nicht analphabete bis zum Jüngsten Tag. / So lasst mich meine Arbeit tun, verrichtet ihr die eure. / Liebt, so ihr findet, eine euch nicht allzu ungetreue Teure. / Ich sag’s mit Goethe, nicht im Anus, sondern im / könnt ihr mich mal; Religionisten sind nicht weiter schlimm, / wenn sie die Fusselbartgemünder halten, / diese in jeder Hinsicht geistig Armen, / und, statt zu brüllen, lernen von den Guten, Klaren, Warmen. / Lest dies, begreift, ich zähle zu den Alten. / Und euer Lohn sei mein Erbarmen.

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