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Aus: Ausgabe vom 06.05.2015, Seite 5 / Inland

Gefangene im Hungerstreik

Berlin. Gülaferit Ünsal ist am gestrigen Dienstag seit 30 Tagen im Hungerstreik gegen Schikanen der Anstaltsleitung der Justizvollzugsanstalt Berlin-Pankow. Ünsal wurde im Mai 2013 vor dem Berliner Kammergericht wegen ihrer vermeintlichen Mitgliedschaft in der türkischen Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C) nach dem Terrorparagraphen 129b StGb zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt, weil sie angeblich Spenden gesammelt und Schulungen organisiert hat.

Die politische Gefangene, die seit einem halben Jahr in der JVA Pankow eingesperrt ist, wehrt sich mit ihrem Hungerstreik gegen Schikanen. So werden ihr regelmäßig Tageszeitungen wie die junge Welt, die taz oder Hürriyet nicht ausgehändigt, Post wird verzögert ausgegeben und Briefe werden verspätet abgeschickt, teilte die Rote Hilfe Ortsgruppe Berlin am Dienstag mit. Ünsal habe immer wieder gegen diese Schikanen protestiert, allerdings habe sich keine Verbesserung eingestellt. Seit dem 6. April befindet sie sich im Hungerstreik. (jW)