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Leserbrief zum Artikel Schon gelaufen: Nachschlag: Böses Cleverle vom 30.08.2016:

Big Brother gut erfasst

Ich dachte nicht, dass ich hier noch einmal einen der »Tatorte« der ARD verteidigen würde. Aber ich denke: Wer in einer Kneipe nur 20 Minuten eines »Tatorts« wahrnimmt und danach nur wiedergeben kann, was »deutsches Feuilleton« davon gehalten hat, der hätte besser geschwiegen. Mein Eindruck von dem Film war, dass die unbedarften, teilweise »hölzern« wirkenden und teils schwäbelnden Dialoge im Kontrast zu den sterilen gläsernen Fassaden der Hightechwelt das bedrohliche Ausgeliefertsein der Akteure unter den Bedingungen von »Big Brother is watching you« durchaus realistisch wiedergaben und der Regisseur die schon von Kubrick in den 60ern angedachte Entwicklung detaillierter und realistischer zu Ende denken und dem Stand der heutigen technischen Möglichkeiten anpassen konnte. Kubricks »Odyssee im Weltraum« war dagegen »kalter Kaffee«, trotz Richard Straussens »Also sprach Zarathustra«.
Josie Michel-Brüning
Veröffentlicht in der jungen Welt am 01.09.2016.