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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Diskriminierung pur vom 08.06.2016:

Pädagogische Grundausbildung wichtig

Selbstverständlich sollen Sozialleistungen für ein Kind an diejenige ausgezahlt werden, die das Kind versorgt, in diesem Falle an die Großmutter. Aber daß diese Großmutter sich weigert, eine vom Staat angebotene Schulung zu absolvieren, ist doch wohl das Allerletzte. Sie kann sie doch Danke sagen und die Schulung einfach machen. Jeder Mensch ist lernfähig!
Um Autofahren zu lernen, muß man zur Fahrschule gehen. Die Verantwortung für ein Kind ist doch um vieles größer als die Verantwortung für eine rollende Blechkiste. Der Staat muß die Mittel bereitstellen, allen Menschen, die Verantwortung für Kinder übernehmen, eine pädagogische Grundausbildung zu geben und nicht nur den Pflegemüttern, die Geld vom Staat wollen. Elternliebe und biologische Verwandtschaft reicht nicht, für die Erziehung von Kindern bedarf es auch Wissen, Sinn und Verstand. In meiner psychotherapeutischen Arbeit habe ich regelmäßig mit Patienten zu tun, die noch in Erwachsenenalter unter ihrer "schlechten Kindheit" leiden, wo die Eltern zwar mit "viel Liebe" und keinesfalls böswillig, aber ansonsten völlig unwissend und gedankenlos mit groben Fehlleistungen in der Versorgung und Erziehung ihrer Kinder bleibenden Schaden anrichteten.
Eine pädagogische Grundausbildung für alle Eltern und Bezugspersonen für Kinder und soziale Kontrolle sind nötig. Kinder sind doch nicht Privateigentum ihrer Eltern, mit denen diese nach Gutdünken umgehen können.
Dr. med. Ralf Cüppers, Flensburg