Leserbrief zum Artikel Vorwärts zum Urchristentum
vom 04.07.2015:
Warum wurde Luther nicht verbrannt?
Wie Hus predigte Luther gegen den Ablass und gegen den Anspruch des Papstes, Stellvertreter Gottes zu sein. Luther bezeichnete den Papst sogar als den Antichristen – eine Erkenntnis des Reformators, die bei dem Reformationsjubiläum 2017 wohl eher weniger gewürdigt werden wird. Ebenso wohl nicht Luthers Hasspredigten gegen die Juden, Täufer, angebliche Hexen und die aufbegehrenden Bauern.
Zu Hus Zeiten waren die weltlichen Herrscher noch auf das Wohlwollen des Papstes angewiesen. Das begann sich zu Luthers Zeit zu ändern. Luther hätte vermutlich nicht überlebt, wenn es nicht eine Allianz von Fürsten gegeben hätte, die bereit war, den Konflikt mit dem Papst und dem katholischen Kaiser auszutragen. Da waren der Mönch Luther und seine teilweise doch eher kruden Ansichten vermutlich nur ein willkommenes Mittel zum eigentlichen Zweck.
Gewissensfreiheit forderte Luther in erster Linie für sich selbst. Alle Andersdenkenden verunglimpfte er und ließ sie verfolgen – ohne Unterschied zur katholischen Kirche.
Anstelle des Papstes hatte der protestantische Untertan jetzt dem Landesfürsten als von Gott eingesetzte Obrigkeit und oberste Kircheninstanz zu gehorchen und auch gefälligst dessen Glauben anzunehmen. Diesem Prinzip blieben die Protestanten bis ins 20. Jahrhundert treu: „Adolf Hitler ist für unsere lutherische Frömmigkeit wahrhaft der Führer von Gottes Gnaden. Sein Auftrag ist unmittelbar von Gott, und sein Befehl ist Gottes Befehl!“ (Der Präsident und spätere Bischof der Thüringer Evangelischen Kirche Hugo Rönck im Juli 1944)
Zu Hus Zeiten waren die weltlichen Herrscher noch auf das Wohlwollen des Papstes angewiesen. Das begann sich zu Luthers Zeit zu ändern. Luther hätte vermutlich nicht überlebt, wenn es nicht eine Allianz von Fürsten gegeben hätte, die bereit war, den Konflikt mit dem Papst und dem katholischen Kaiser auszutragen. Da waren der Mönch Luther und seine teilweise doch eher kruden Ansichten vermutlich nur ein willkommenes Mittel zum eigentlichen Zweck.
Gewissensfreiheit forderte Luther in erster Linie für sich selbst. Alle Andersdenkenden verunglimpfte er und ließ sie verfolgen – ohne Unterschied zur katholischen Kirche.
Anstelle des Papstes hatte der protestantische Untertan jetzt dem Landesfürsten als von Gott eingesetzte Obrigkeit und oberste Kircheninstanz zu gehorchen und auch gefälligst dessen Glauben anzunehmen. Diesem Prinzip blieben die Protestanten bis ins 20. Jahrhundert treu: „Adolf Hitler ist für unsere lutherische Frömmigkeit wahrhaft der Führer von Gottes Gnaden. Sein Auftrag ist unmittelbar von Gott, und sein Befehl ist Gottes Befehl!“ (Der Präsident und spätere Bischof der Thüringer Evangelischen Kirche Hugo Rönck im Juli 1944)