Leserbrief zum Artikel Es ist egal
vom 15.07.2014:
Im Unterschied zu 1974
Wir sind 2014 Weltmeister geworden, genau wie damals 1974. Ein Deutschland mit neuem nationalen Selbstbewusstsein heute. Eine BRD und eine DDR im Spannungsfeld eines kalten Krieges 1974. Wenn ich mich als Westdeutscher so zurückerinnere, haben wir auch damals gefeiert und das nicht schlecht. Die Menschen in der DDR feierten damals 1974 den Sieg gegen die BRD, indem sich ein Jürgen Sparwasser durch sein Tor unsterblich machte. Ein Gerd Müller, der aus den unmöglichsten Situationen im Strafraum ein Tor erzielte. Wir die Menschen in der BRD hatten ein Gesundheitssystem, wo die Menschen keine Zuzahlung geleistet haben, weder beim Zahnersatz noch bei den Medikamenten. Damals gab es noch den sozialen Doppelpass zwischen Arbeitnehmern und Unternehmern in Form einer paritätischen Finanzierung der Sozialversicherung. Alle schauten voller Stolz auf eine westliche BRD, wo die Soziale Marktwirtschaft gegenüber heute noch keine Phrase war, sondern Realität.
Egal das Deutschland gestern Weltmeister im Fußball geworden ist, als Staat hat es schon lange verloren gegenüber der BRD von 1974. Vielleicht lag es an der DDR oder am menschlichen sozialen Selbstverständnis in beiden deutschen Staaten, aber Friedenspolitik, versuchten beide zu verwirklichen. Sei es aus Angst vor einem Atomkrieg oder weil der Schrecken des Zweiten Weltkriegs noch nicht so lange Vergangenheit war.
Deutschland im Weltmeisterjahr 2014 wird wieder überall in der Welt verteidigt und wir die deutsche Nation ist drittgrößter Waffenexporteur. In der BRD von 1974 war der Verteidigungsfall im Grundgesetz noch ein Verteidigungsfall und schlechter als heute ist es vielen Menschen nicht gegangen, eher besser. Die deutsche Mannschaft von 1974 spielte auch einen anderen Fußball als heute, damals zählte der Libero noch was.
Deutschland 2014 hat sich ihr neues Nationalbewusstsein von heute echt was kosten lassen, zuallererst eine Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich. „Hurra!"- Wir sind Weltmeister und ich freue mich für die Mannschaft! Aber 1974 habe ich mich mehr gefreut, weil alles ein wenig gerechter war. Vielleicht empfinden es die Menschen aus der ehemaligen DDR von 1974 ja auch so, wenn auch nicht alle.
Egal das Deutschland gestern Weltmeister im Fußball geworden ist, als Staat hat es schon lange verloren gegenüber der BRD von 1974. Vielleicht lag es an der DDR oder am menschlichen sozialen Selbstverständnis in beiden deutschen Staaten, aber Friedenspolitik, versuchten beide zu verwirklichen. Sei es aus Angst vor einem Atomkrieg oder weil der Schrecken des Zweiten Weltkriegs noch nicht so lange Vergangenheit war.
Deutschland im Weltmeisterjahr 2014 wird wieder überall in der Welt verteidigt und wir die deutsche Nation ist drittgrößter Waffenexporteur. In der BRD von 1974 war der Verteidigungsfall im Grundgesetz noch ein Verteidigungsfall und schlechter als heute ist es vielen Menschen nicht gegangen, eher besser. Die deutsche Mannschaft von 1974 spielte auch einen anderen Fußball als heute, damals zählte der Libero noch was.
Deutschland 2014 hat sich ihr neues Nationalbewusstsein von heute echt was kosten lassen, zuallererst eine Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich. „Hurra!"- Wir sind Weltmeister und ich freue mich für die Mannschaft! Aber 1974 habe ich mich mehr gefreut, weil alles ein wenig gerechter war. Vielleicht empfinden es die Menschen aus der ehemaligen DDR von 1974 ja auch so, wenn auch nicht alle.